Politik

Gegen Tötung von Zivilisten Abbas distanziert sich von Hamas

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Die Fatah von Abbas hat im Gazastreifen kaum Einfluss.

Die Fatah von Abbas hat im Gazastreifen kaum Einfluss.

(Foto: dpa)

In den letzten Tagen hat Palästinenserpräsident Abbas Gewalt "auf beiden Seiten" bereits verurteilt. Jetzt distanziert er sich deutlich von den Taten der Hamas. Er sei für "friedlichen Widerstand" gegen die israelische Besatzung.

Die Taten und die Politik der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas repräsentieren nach den Worten von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas nicht das palästinensische Volk. Er lehne die Tötung von Zivilisten auf beiden Seiten ab, betonte Abbas, der die Autonomiebehörde im Westjordanland leitet, in einem Telefonat mit Venezuelas Staatschef Nicolás Maduro laut der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa.

Abbas forderte demnach alle Beteiligten auf, Gefangene freizulassen. Außerdem habe er sich für einen friedlichen Widerstand ausgesprochen, um die Besatzung Israels zu beenden, so Wafa. Die "israelische Aggression" gegen das palästinensische Volk müsse gestoppt werden, betonte er zugleich.

Hunderte Terroristen waren am Samstag vor einer Woche im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Hamas in einem Überraschungsangriff über die Grenze nach Israel gekommen und hatten dort ein Blutbad angerichtet. Israel greift seither Ziele im Gazastreifen an. Abbas hatte vergangene Woche bereits in einem Gespräch mit Jordaniens König Abdullah II. bin al-Hussein die "Tötung oder Misshandlung von Zivilisten auf beiden Seiten" verurteilt.

Palästinenserpräsident Abbas leitet die Fatah-Fraktion innerhalb der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO). Die säkulare Fatah und die islamistische Hamas - die größten Palästinenserorganisationen - waren in den vergangenen Jahren erbitterte Rivalen. Die radikalislamische Hamas vertrieb die Fatah 2007 in blutigen Machtkämpfen aus dem Gazastreifen. Seitdem ist Abbas Einfluss in dem Gebiet gering, seine Fatah leitet die palästinensische Autonomiebehörde mit Sitz in Ramallah. Seit einigen Jahren gibt es Versöhnungsgespräche zwischen beiden Gruppen. In seinem Telefonat mit Maduro betonte Abbas aber, die PLO sei die einzig legitime Vertretung des palästinensischen Volkes.

Quelle: ntv.de, ino/AFP/dpa

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