Sprach vor Tod von "Panikmache" AfD-Landtagsabgeordneter stirbt an Corona
20.12.2021, 13:16 Uhr
Grimmer war für die Freien Wähler und die Unabhängigen Bürger aktiv, bevor er 2013 schließlich in die AfD eintrat.
(Foto: picture alliance / dpa)
Das "Corona-Regime" könne "nur noch als krank bezeichnet" werden, erklärte Bernd Grimmer in sozialen Medien. Nun ist der baden-württembergische AfD-Landtagsabgeordnete an Covid-19 gestorben. Er soll über Wochen mit der Krankheit gekämpft haben.
Der baden-württembergische AfD-Landtagsabgeordnete Bernd Grimmer ist an Covid-19 gestorben. Er erlag in der Nacht zum Sonntag seiner Erkrankung, sagte ein Sprecher seines Kreisverbands Pforzheim-Enz. Grimmer wurde 71 Jahre alt.
In den vergangenen Monaten hatte Grimmer die Corona-Eindämmungsmaßnahmen der Regierung wiederholt scharf kritisiert. Im September schrieb er auf seiner Facebookseite, das "Corona-Regime" könne "nur noch als krank bezeichnet" werden. Zudem beklagte er im Juni 2020 "Alarmismus" sowie "Panikmache" in den Medien.
"Mit großer Bestürzung haben wir erfahren, dass unser geschätzter Landtagsabgeordneter Dr. Bernd Grimmer verstorben ist", heißt es in einer Mitteilung des AfD-Landesvorstands. Die Landesgruppe würdigte Grimmer als "Mitglied der ersten Stunde" sowie als "kompetenten Ökonomen".
Grimmer war laut "Stuttgarter Zeitung" für die Freien Wähler und die Unabhängigen Bürger aktiv, bevor er 2013 schließlich in die AfD eintrat. Zum ersten Mal war Grimmer 2016 in den Stuttgarter Landtag gewählt worden. Damals erzielte er mit 24,2 Prozent das beste Ergebnis für die AfD in Baden-Württemberg und erreichte für die Landespartei das erste Direktmandat.
Bei der Landtagswahl 2021 erreichte er hingegen lediglich 15,8 Prozent der Stimmen und verlor somit sein Direktmandat an Felix Herkens von Bündnis 90/Die Grünen. Über einen Listenplatz gelang Grimmer dennoch der Wiedereinzug in den Landtag. Grimmer war Vorsitzender des Kreisverbands Pforzheim-Enz.
Er habe bereits seit mehreren Wochen nicht mehr an den Haushaltsberatungen des Gemeinderats in Pforzheim teilgenommen, berichtet die "Pforzheimer Zeitung." Außerhalb seines engen politischen Umfelds habe niemand von der Erkrankung gewusst, so das Blatt. Sein Mandat im Landtag übernimmt nach Angaben der AfD Alfred Bamberger.
Quelle: ntv.de, lve/AFP