Ein Mann und eine FrauAngeschossene Nationalgardisten weiter in Lebensgefahr

Einen Tag nach den Schüssen auf zwei Nationalgardisten sind die Schwerverletzten noch nicht außer Lebensgefahr. Staatsanwältin Pirro teilt mit, sie werde den mutmaßlichen Schützen wegen Mordes anklagen, sollten die beiden sterben. Indes werden Details zum Verdächtigen bekannt.
Bei den zwei in der US-Hauptstadt Washington durch Schüsse lebensgefährlich verletzten Mitgliedern der Nationalgarde handelt es sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft um eine 20 Jahre alte Frau und einen 24-jährigen Mann. Beide befänden sich weiter in kritischem Zustand, sagte die amtierende Staatsanwältin für die US-Hauptstadt, Jeanine Pirro, am Tag nach der Tat. Sie gehörten demnach der Nationalgarde des Bundesstaates West Virginia an.
Laut "New York Times" bezeichnete Pirro die Präsenz der Nationalgarde in Washington als notwendig und erklärte, sie sei "die Grenze zwischen einer zivilisierten und einer barbarischen Gesellschaft". Die US-Regierung will die Truppen dort behalten, nachdem ein Bundesgericht ihren Einsatz vorläufig untersagt hatte.
Über den Tatverdächtigen sagte Pirro, dass dieser in Bellington im US-Bundesstaat Washington mit seiner Frau und mutmaßlich fünf Kindern gelebt habe. Der 29 Jahre alte Afghane sei mit einem Fahrzeug quer durchs Land in die Hauptstadt gefahren. Bei der Tat habe er einen Revolver benutzt. "Ihm drohen 15 Jahre Haft wegen Körperverletzung mit Tötungsabsicht", sagte Pirro. Sie machte klar, dass dies eine vorläufige Einschätzung sei. Sollte einer der beiden Nationalgardisten sterben, wolle sie den Tatverdächtigen wegen Mordes anklagen. Unklar sei weiter das Tatmotiv.
Der Vorfall am Vorabend des wichtigen Feiertags Thanksgiving hatte die USA schockiert. Ein Vertreter der Washingtoner Polizei erläuterte, der Schütze sei in der Nähe der U-Bahnhaltestelle Farragut West um eine Ecke gekommen und habe sofort auf die beiden Nationalgardisten gefeuert. Weitere Mitglieder der Nationalgarde hätten die Schüsse gehört, eingegriffen und den Verdächtigen überwältigt, nachdem dieser zu Boden gegangen sei. Die Polizei sei wenige Augenblicke später eingetroffen.
Der Schütze sei 2021 in die USA eingereist, habe aber erst 2025 nach Trumps Amtsantritt Asyl gewährt bekommen. CIA-Direktor John Ratcliffe sagte "Fox News Digital", dass der Mann in Kandahar für dortige Partnerorganisationen des US-Militärs tätig war und dabei auch für die US-Regierung und die CIA gearbeitet habe.
Trump über Afghanistan: "Höllenloch auf Erden"
US-Präsident Donald Trump stufte den Vorfall als "Akt des Terrors" ein. Er bezeichnete den Schützen als "Tier" und erklärte, er müsse "den höchstmöglichen Preis bezahlen". Er bezeichnete die Tat auch als "Verbrechen gegen die Menschlichkeit". Trump nannte Afghanistan in seiner Ansprache ein "Höllenloch auf Erden" und behauptete, Millionen Menschen seien unter Biden aus aller Welt ohne nötige Überprüfungen in die USA gekommen.
Selbst während der teils chaotischen Evakuierung von Afghanen aus Kabul durch das US-Militär 2021 wurden Afghanen nicht direkt in die USA geflogen. Sie wurden unter anderem auf einen US-Stützpunkt in Katar gebracht, wo bereits erste Sicherheitsprüfungen durchgeführt wurden.
Die US-Einwanderungsbehörde USCIS erklärte nach Trumps Ansprache auf der Plattform X, die Bearbeitung aller Einwanderungsanträge afghanischer Staatsangehöriger werde mit sofortiger Wirkung bis auf weiteres ausgesetzt.