Mit Daten von Notfallpatienten Arzt soll drei Millionen ergaunert haben
07.10.2021, 16:03 Uhr
Ein Arzt in München soll Krankenkassen mit fingierten Leistungen betrogen haben.
(Foto: picture alliance / Panther Media)
Er soll Behandlungen abgerechnet haben, die er nicht erbringt Ein Münchner Arzt wird verdächtigt, sich so drei Millionen Euro von den Krankenkassen ergaunert zu haben. Dort fällt der Schwindel schließlich einem Mitarbeiter auf - der umgehend die Polizei informiert.
Ein Münchner Arzt soll Behandlungen im Wert von rund drei Millionen Euro abgerechnet haben, obwohl diese nie stattgefunden haben. Die dafür verwendeten Daten stammten in den meisten Fällen von Menschen, die als sogenannte Notfallpatienten nur einmal zur Behandlung in der Praxis des Tatverdächtigen gewesen seien, teilte die Polizei mit. Der Arzt habe damit dann weitere Behandlungen abgerechnet - die es aber nicht gab.
Ein Mitarbeiter einer Krankenkasse habe den Betrug bemerkt. Dieser habe 2019 Strafanzeige gegen den Mediziner gestellt, berichtet die "Abendzeitung". Zuvor sei ihm aufgefallen, dass der Arzt sich mehrfach bei der Kasse gemeldet habe, um in Erfahrung zu bringen, welche Patienten dort noch versichert seien. Für exakt diese Patienten habe er anschließend besonders häufig Leistungen abgerechnet. Zudem habe der Arzt behauptet, dass sein Gerät zum Einlesen elektronischer Gesundheitskarten nicht funktioniere - und anschließend sogenannte Ersatzbehandlungsscheine bei der Kasse eingefordert.
Umfangreiche Ermittlungen - bestehend aus Patientenbefragungen und Recherchen bei weiteren Krankenkassen - hätten den Tatverdacht nun auch erhärtet, hieß es seitens der Polizei. Bereits im Juni 2020 durchsuchten die Ermittler die Privat- und Praxisräume des Arztes und stellten zahlreiche Unterlagen sicher. Das Ermittlungsergebnis werde der Bayerischen Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen bei der Generalstaatsanwaltschaft Nürnberg übermittelt, die die weitere Prüfung des Betrugsfalls übernehme.
Quelle: ntv.de, lve/dpa