Politik

Zwischenfall in Syrien Assad gibt Israel Schuld an Abschuss

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(Foto: picture alliance / SANA/dpa)

Syriens Luftwaffe schießt ein russisches Militärflugzeug ab - die Luftabwehrrakete gilt jedoch eigentlich einem israelischen Kampfjet. Für Machthaber Assad ist der Unfall daher "das Ergebnis der israelischen Arroganz".

Syriens Präsident Baschar al-Assad hat Israel für den Abschuss eines russischen Militärflugzeugs vor der syrischen Küste verantwortlich gemacht. "Dieser unglückliche Zwischenfall ist das Ergebnis der israelischen Arroganz", schrieb Assad in einem Kondolenzbrief an den russischen Präsidenten Wladimir Putin. Er sei überzeugt davon, "dass solche tragischen Ereignisse" Russland nicht davon abhielten, "den Kampf gegen den Terrorismus fortzusetzen", fügte Assad in dem von der Nachrichtenagentur Sana veröffentlichen Schreiben hinzu.

Elektronische Überwachung aus der Luft: Eine Il-20 der russischen Luftwaffe (Archivbild).

Elektronische Überwachung aus der Luft: Eine Il-20 der russischen Luftwaffe (Archivbild).

(Foto: picture alliance/dpa)

Eine S-200-Rakete der syrischen Luftabwehr hatte die russische Iljuschin-Maschine am Montagabend versehentlich getroffen, als diese gerade im Landeanflug auf die nordwestsyrische Provinz Latakia war. Alle 15 russischen Soldaten an Bord des viermotorigen Aufklärungsflugzeugs vom Typ Il-20 wurden getötet.

Die Luftabwehrrakete der syrischen Streitkräfte war den bisher vorliegenden Darstellungen zufolge eigentlich gegen israelische Kampfflugzeuge gerichtet, die zum fraglichen Zeitpunkt einen Angriff über Syrien flogen. Das russische Verteidigungsministerium hatte zunächst Israel für den Vorfall verantwortlich gemacht und von einem "feindseligen Akt" gesprochen.

Moskau warf Israel vor, "das russische Flugzeug als Deckung genutzt und es so dem Beschuss der syrischen Luftabwehr ausgesetzt zu haben". Israel wies dies zurück. Später sprach Kreml-Chef Putin allerdings von einer "Verkettung unglücklicher Umstände". Zugleich betonte er aber, dass die israelischen Angriffe in Syrien gegen die "syrische Souveränität" verstießen.

Israel kündigte am Mittwoch an, die Untersuchungen zu dem tödlichen Zwischenfall zu unterstützen. Luftwaffenchef Amikam Norkin werde am Donnerstag zu Gesprächen mit der russischen Seite nach Moskau reisen, teilte die israelische Armee mit.

Quelle: ntv.de, jog/AFP

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