Politik

Bei Kämpfen um Bachmut Auf einen toten Ukrainer sollen fünf Russen kommen

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Auch die Ukrainer sollen viele Tote und Verletzte zu beklagen haben.

(Foto: picture alliance/dpa/Libkos/AP)

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Der Kampf um Bachmut geht weiter, einen Rückzug ukrainischer Truppen gibt es nicht. Das dürfte vor allem daran liegen, dass der Abnutzungskrieg um die strategisch eher unwichtige Stadt auf russischer Seite extrem hohe Verluste verzeichnet.

Nach Schätzungen des NATO-Geheimdienstes kommen auf jeden ukrainischen Soldaten, der bei der Verteidigung von Bachmut getötet wurde, mindestens fünf russische Soldaten. Das sagte ein Militärbeamter des Nordatlantikbündnisses dem Sender CNN. Der Beamte sprach mit dem Sender unter der Bedingung, anonym zu bleiben, da es ihm nicht erlaubt sei, über diese Informationen zu sprechen. Trotz des günstigen Verhältnisses sagte er jedoch auch, dass die Ukraine bei der Verteidigung der Stadt selbst erhebliche Verluste erlitten habe.

Die "Bild"-Zeitung hatte zudem einen ukrainischen Militärberater zitiert, der sagte: "Wir töten sie im Verhältnis 1:7 - das ist der einzige militärische Grund, Bachmut zu halten." Zugleich kritisierte er die Entscheidung, die Kämpfe um die Stadt fortzusetzen. "Die Entscheidung, Bachmut zu halten, war gut, aber sie haben es übertrieben."

Kein ukrainischer Rückzug aus Bachmut

Armeechef Walerij Saluschnyj und der Kommandeur der ukrainischen Bodentruppen, Oleksandr Syrskyj, hatten sich am Montag bei einem Treffen mit Präsident Wolodymyr Selenskyj für eine "Fortsetzung des Verteidigungseinsatzes" und eine "Stärkung unserer Stellung in Bachmut" ausgesprochen. "Unsere Verteidiger fügten dem Feind erhebliche Verluste zu, zerstörten eine große Anzahl von Fahrzeugen, zwangen die besten Angriffseinheiten Wagners zum Kampf und verringerten das Offensivpotenzial des Feindes", sagte Syrskyi. Zudem gab es auch Gerüchte um Differenzen beim Thema Rückzug oder Weiterkämpfen in Bachmut in der militärischen Führung. Dies seien jedoch "Desinformationen" bekräftigte Selenskyj, man sei sich "sehr einig".

Das Institut für Kriegsstudien erklärte, dass die großen Anstrengungen Russlands, Bachmut einzunehmen, das Potenzial für weitere Offensiven erheblich beeinträchtige. "Das russische Militär wird wahrscheinlich Schwierigkeiten haben, weitere Offensivoperationen für einige Monate aufrechtzuerhalten, was der Ukraine die Chance gibt, die Initiative zu ergreifen", hieß es kürzlich in einem Bericht.

Quelle: ntv.de, rog

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