Leibwächter infiziert Außenminister Maas in Corona-Quarantäne
23.09.2020, 16:31 Uhr
Wie lange Maas in Quarantäne bleibt, ist unklar.
(Foto: picture alliance/dpa)
Corona-Alarm im Auswärtigen Amt: Ein Personenschützer von Außenminister Maas hat sich mit dem Virus infiziert. Zur Sicherheit muss der SPD-Politiker die nächsten Tage in Quarantäne verbringen. Eine geplante Auslandsreise kann der Minister somit nicht antreten.
Außenminister Heiko Maas hat sich in Quarantäne begeben. Das Auswärtige Amt teilte mit, dass einer seiner Personenschützer mit dem Coronavirus infiziert sei. Deshalb muss Maas auch seine für heute geplante Reise nach Jordanien absagen. Ein erster Corona-Test bei dem Minister sei negativ ausgefallen, teilte eine Sprecherin mit. Das Auswärtige Amt prüfe nun in Zusammenarbeit mit dem öffentlichen Gesundheitsdienst, ob und inwieweit weitere Personen betroffen sein könnten und welche Maßnahmen dann zu treffen seien. Genauere Angaben zu dem Corona-Fall bei dem Mitglied des Personenschutzkommandos machte das Auswärtige Amt nicht.
Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte sich im März für zwei Wochen in Quarantäne begeben, weil sie Kontakt zu einem Arzt hatte, der kurz darauf positiv auf Sars-CoV-2 getestet wurde. Der Mediziner hatte Merkel vorbeugend gegen Pneumokokken geimpft. Bei der Kanzlerin wurde jedoch keine Infektion festgestellt. Merkel arbeitete während der zwei Wochen von zu Hause aus.
Wie lange Maas nun in Quarantäne bleibt und inwieweit seine Arbeit beeinträchtigt wird, ist bislang unklar. Kommenden Dienstag wird seine Rede während der Generaldebatte der UN-Vollversammlung erwartet. Aufgrund der Pandemie findet das Spitzentreffen allerdings größtenteils virtuell statt. Die Vertreter der 193 Mitgliedsstaaten sprechen nicht wie sonst live im UN-Hauptquartier in New York. Die Beiträge werden vorab per Video aufgezeichnet.
Am Dienstag hatte sich EU-Ratspräsident Charles Michel in Quarantäne begeben müssen, weshalb der EU-Gipfel um eine Woche auf den 1. und 2. Oktober verschoben wurde. In Jordanien hatte sich Maas mit seinen Kollegen aus Frankreich, Ägypten und Jordanien treffen wollen, um über die Nahost-Politik zu sprechen. Nun werde geprüft, ob eine Videoschalte möglich sei, hieß es in Berlin.
Quelle: ntv.de, jpe/dpa/rts