Politik

Hisbollah droht Israel mit Krieg Auswärtiges Amt: Deutsche sollen Libanon schnell verlassen

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Israel und die libanesische Hisbollah beschießen sich seit Wochen. Die Tötung eines Hamas-Führers bringt neue Schärfe in den Konflikt.

Israel und die libanesische Hisbollah beschießen sich seit Wochen. Die Tötung eines Hamas-Führers bringt neue Schärfe in den Konflikt.

(Foto: dpa)

Israel tötet einen Hamas-Führer auf libanesischem Territorium. Hisbollah-Chef Nasrallah will dafür Rache üben und droht, man habe keine Angst vor Krieg. Das Auswärtige Amt fordert Deutsche wegen der Zuspitzung zur Ausreise auf. Die Regierung im Libanon versucht derweil, Schlimmeres zu verhindern.

Wegen der verschärften Lage an der israelisch-libanesischen Grenze hat das Auswärtige Amt deutsche Staatsangehörige aufgefordert, den Libanon so schnell wie möglich zu verlassen. Deutsche, die sich noch in dem Land aufhalten, sollten sich in der Krisenvorsorgeliste Elefand registrieren und "auf schnellstem Wege" ausreisen, schrieb das Auswärtige Amt auf der Plattform X. "Eine Eskalation an der Grenze zwischen Israel und Libanon ist nicht auszuschließen", hieß es, nachdem der Krisenstab der Bundesregierung getagt hatte.

Am Dienstagabend war der Hamas-Anführer Saleh al-Aruri in der libanesischen Hauptstadt Beirut bei einer Explosion ums Leben gekommen. Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah warnte Israel in einer mit Spannung erwarteten Rede vor einer Eskalation des Konflikts mit dem Nachbarland. Seine Miliz ist mit der Hamas verbündet.

Nasrallah bezeichnete die Tötung des hochrangigen Hamas-Vertreters in seiner Rede als "eklatanten israelischen Angriff". "Die Ermordung Al-Aruris ist ein gefährliches Verbrechen, das nicht ohne Reaktion und Bestrafung bleiben wird", so der Hisbollah-Chef. "Wir haben keine Angst vor dem Krieg und wir zögern nicht."

Israels Armee registrierte eigenen Angaben nach am Mittwoch mehrere Raketenstarts aus dem Nachbarland, die israelischen Zielen gegolten hätten. Das Militär griff demnach als Reaktion die Orte des Beschusses an.

Regierung im Libanon will Krieg verhindern

Der geschäftsführende libanesische Außenminister, Abdallah Bou Habib, sagte dem britischen Radiosender BBC 4, dass seine Regierung mit der Schiitenmiliz Hisbollah spreche, um "sie davon zu überzeugen, dass sie nicht selbst reagieren sollte".

Die Regierung in Beirut fürchtet eine mögliche Ausweitung des Konflikts. "Wir sind sehr besorgt, die Libanesen wollen nicht hineingezogen werden, selbst die Hisbollah möchte nicht in einen regionalen Krieg hineingezogen werden", sagte Minister Bou Habib. Er forderte die westlichen Staaten auf, "Druck auf Israel auszuüben, damit es all seine Gewalt und alle seine Aktionen einstellt, nicht nur im Libanon, nicht nur in Beirut, sondern auch in Gaza".

Quelle: ntv.de, rog/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen