"Aufgrund aktueller Ereignisse" Auswärtiges Amt rät von Reisen nach Russland ab
24.06.2023, 11:15 Uhr Artikel anhören
Ein Panzer in Rostow am Don.
(Foto: AP)
Das Auswärtige Amt verschärft seine Reisehinweise für Russland. Die Bundesregierung beobachtet die Ereignisse "aufmerksam", heißt es zudem in Berlin. Es sei "sehr interessant", dass Russlands Präsident Putin die Lage mit 1917 verglichen habe, am "Vorabend der Revolution" in Russland.
Das Auswärtige Amt hat von Reisen in bestimmte Gebiete Russlands abgeraten. "Vor Reisen in die an die Ukraine grenzenden Verwaltungsgebiete (Belgorod, Kursk, Brjansk, Woronesch, Rostow, Krasnodar) wird gewarnt. Aufgrund aktueller Ereignisse sollten die genannten Verwaltungsgebiete und insbesondere die Stadt Rostow sowie Umland gemieden werden." In Moskau sollten insbesondere militärische Einrichtungen weiträumig umgangen und das Stadtzentrum gemieden werden. "Den Anweisungen russischer Sicherheitsbehörden sollte unbedingt Folge geleistet werden", heißt es weiter.
Auch das britische Außenministerium aktualisierte seine Reisewarnung angesichts der Gefahr von Unruhen überall in Russland. "Es gibt Berichte über militärische Spannungen in der Region Rostow und die Gefahr von weiteren Unruhen im ganzen Land", erklärte das Ministerium.
Die Bundesregierung beobachtet indes die Ereignisse in Russland um die Konfrontation mit den Wagner-Söldnern "aufmerksam". Dies teilte ein Sprecher der Regierung mit. Vize-Regierungssprecherin Christiane Hoffmann schrieb bei Twitter, es sei "sehr interessant", dass Russlands Präsident Wladimir Putin in einer Ansprache die Lage "mit 1917" verglichen habe, am "Vorabend der Revolution" in Russland.
"Wir beobachten die Situation"
Die Präsidenten Polens und Frankreichs ließen ebenfalls erklären, sie verfolgten die Situation genau. Der Sender CNN zitierte den Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, Adam Hodge: "Wir beobachten die Situation und werden uns mit Verbündeten und Partnern über diese Entwicklungen beraten."
In Freitagabend war der seit Langem schwelende Machtkampf zwischen dem russischen Söldnerführer Jewgeni Prigoschin und der russischen Militärführung eskaliert. Kämpfer von Prigoschins Söldnertruppe Wagner marschierten von der Ukraine aus nach Russland ein und übernahmen am Samstag die Kontrolle über Militäreinrichtungen im südrussischen Rostow.
Russlands Präsident Wladimir Putin nannte den Aufstand der Wagner-Söldner am Samstag eine "tödliche Bedrohung" und kündigte an, die aufständischen Wagner-Söldner würden als "Verräter" bestraft. Der Kreml-Chef betonte mit Blick auf die Zeit des Ersten Weltkriegs, er werde einen Bürgerkrieg in Russland nicht zulassen.
Quelle: ntv.de, ghö/dpa/rts