Wie rechts ist Pegida? Bachmann posiert als Identitärer
21.01.2015, 11:47 UhrPegida-Chef Bachmann hat nicht nur mit Hitler-Frisur posiert, er zeigte sich auch in einem T-Shirt der sogenannten identitären Bewegung. Diese aus Frankreich stammende Gruppierung inszeniert sich als moderne Form eines völkischen Nationalismus.
Der Gründer und Chef der "Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes", kurz Pegida, sieht sich offenbar als Teil der fremdenfeindlichen identitären Bewegung. Ein entsprechendes Bild postete Bachmann bereits im vergangenen November auf seiner privaten Facebook-Seite, die bis vor kurzem noch offen zugänglich war; mittlerweile führt der Link auf eine Fehlermeldung.
Vertrieben wurde das Hemd von "Phalanx Europa", einem "Projekt, an dem ausschließlich identitäre Aktivisten mitarbeiten", wie es auf der Seite des Versandhandels heißt. Das T-Shirt sei als Sonderanfertigung in Koproduktion mit der Facebookseite "Ich bin Patriot, aber kein Nazi" entstanden. Diese Seite 2011 gegründete Seite ist ebenfalls ein Sprachrohr der Identitären.
Die noch vergleichsweise junge identitäre Bewegung hat ihre Wurzeln in Frankreich. Sie wendet sich vor allem gegen eine "Islamisierung" Europas. Am Rande einer Pegida-Demonstration am 5. Januar hatten Identitäre versucht, den sächsischen Landtag zu stürmen.
Bislang taucht die Gruppierung nur in den Verfassungsschutzberichten einzelner Bundesländer auf, das Bundesamt für Verfassungsschutz beobachtet sie nicht. Die Bundesregierung erklärte 2013 in einer Antwort auf eine Anfrage der Linken im Bundestag, die identitäre Bewegung in Deutschland (IDB) wähle "gemäßigte Formulierungen". Die französische "Génération Identaire" wird in der Antwort allerdings rechtsextrem genannt. Sie sei "maßgebliches Vorbild" der IDB.
Eine Anfrage von n-tv.de an Pegida, ob es Kontakte zwischen Bachmann oder Pegida mit der identitären Bewegung gebe, ließ die Gruppe unbeantwortet.
Quelle: ntv.de, hvo