Politik

Von Brüssel zu Goldman Sachs Barrosos neuer Job bei US-Bank abgenickt

Barroso vertritt künftig die Interessen von einem der weltweit mächtigsten Finanzinstitute.

Barroso vertritt künftig die Interessen von einem der weltweit mächtigsten Finanzinstitute.

(Foto: dpa)

Nach zehn Jahren an der Spitze der EU-Kommission bekommt José Manuel Barroso einen Spitzenjob bei der US-Investmentbank Goldman Sachs. Die neue EU-Kommission findet das so in Ordnung: Der langjährige Chef sei ohne Einfluss und Insider-Wissen.

Die EU-Kommission sieht im Wechsel ihres Ex-Chefs José Manuel Barroso zur US-Investmentbank Goldman Sachs keinen Verstoß gegen Ethikregeln. Barroso war von 2004 bis 2014 Präsident der Brüsseler Behörde und zuvor für zwei Jahre Ministerpräsident in Portugal. Nach einer 18-monatigen "Abkühlphase" sei es "vernünftig anzunehmen, dass der Zugang zu vertraulichen Informationen oder möglicher Einfluss kein Problem mehr darstellen", sagte ein Sprecher der EU-Kommission.

Barroso habe den Seitenwechsel zu einem Beraterposten beim Wall-Street-Riesen daher nicht anmelden müssen, sagte der Sprecher. Er habe seinen Nachfolger Jean-Claude Juncker aber später angerufen. Eine Verschärfung der bereits strikten Ethik-Regeln halte die EU-Kommission nicht für nötig, hieß es. Der 60-jährige Barroso soll Berater bei Goldman Sachs werden sowie Aufsichtsratsvorsitzender der Londoner Tochtergesellschaft Goldman Sachs International (GSI), wie die Bank mitgeteilt hatte.

Um Interessenkonflikte zu vermeiden, gilt für ehemalige EU-Kommissare eine Abkühlphase von 18 Monaten. Innerhalb dieser Zeit müssen sie die EU-Kommission über eine neue Tätigkeit in der Privatwirtschaft informieren. Die EU-Behörde kann ihre Zustimmung verweigern.

Quelle: ntv.de, shu/dpa

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