Politik

Heil kündigt Reform an Bericht: Renten steigen um bis zu 4,2 Prozent

Der durchschnittliche Rentenzahlbetrag liegt laut Bericht bei 1.089 Euro im Monat.

Der durchschnittliche Rentenzahlbetrag liegt laut Bericht bei 1.089 Euro im Monat.

(Foto: picture alliance / SvenSimon)

Die nächste Rentenerhöhung gibt es zum 1. Juli 2023. Einem Bericht zufolge liegen die Steigerungen im mittleren einstelligen Bereich. Arbeitsminister Heil nennt sie "spürbar". Angesichts derzeitiger Inflationsraten können sie trotzdem nicht verhindern, dass die deutschen Rentner ärmer werden.

Die Rentnerinnen und Rentner in Deutschland können sich nach Angaben der "Bild am Sonntag" auf eine Erhöhung ihrer Bezüge im kommenden Jahr einstellen. Wie die Zeitung auf der Grundlage des neuen Rentenversicherungsberichts schreibt, sollen die Renten zum 1. Juli 2023 um 3,5 Prozent im Westen und um 4,2 Prozent im Osten Deutschlands steigen. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil sagte der Zeitung: "Nach den jetzt vorliegenden Daten können die Rentnerinnen und Rentner im Sommer erneut mit einer spürbaren Rentenerhöhung rechnen."

Der durchschnittliche Rentenzahlbetrag liege bei 1.089 Euro im Monat. Das wären der Berechnung der Zeitung zufolge im Westen 38 Euro mehr, im Osten knapp 46 Euro. Die Renten sind an die Löhne gekoppelt. Für dieses Jahr rechnen die Rentenexperten laut "Bild am Sonntag" mit einem Lohnzuwachs von 4,5 Prozent, für 2023 mit 5 Prozent, für 2024 von 4,7 Prozent. "Mir ist wichtig, dass davon auch die Rente profitiert", zitiert die Zeitung SPD-Politiker Heil.

Im vergangenen Jahr war die Rentenerhöhung noch etwas saftiger ausgefallen. Zum 1. Juli 2022 stiegen die Renten in Westdeutschland um 5,35 Prozent und in Ostdeutschland um 6,12 Prozent. Angesichts einer derzeitigen Inflationsrate von jenseits der 10 Prozent werden die Steigerungen bei den Rentnerinnen und Rentnern in Deutschland eher nicht für mehr finanziellen Spielraum sorgen.

Bis zum Jahr 2036 steigen die Renten laut Bericht um insgesamt 43 Prozent. Das entspricht einer durchschnittlichen Steigerungsrate von 2,6 Prozent pro Jahr. Der Beitragssatz bleibt bis zum Jahr 2026 stabil bei 18,6 Prozent. 2027 steigt er auf 19,3 Prozent, bis 2030 auf 20,2 Prozent. Für 2036 sagt die Rentenversicherung eine Erhöhung auf 21,3 Prozent voraus.

Heil will Rentenniveau mit Reform stützen

Das Rentenniveau liegt aktuell bei 48,1 Prozent und bleibt laut Rentenversicherungsbericht bis 2024 bei knapp über 48 Prozent. 2025 sinkt es darunter, dann greift die gesetzliche Haltelinie, die besagt, dass das Rentenniveau bei mindestens 48 Prozent liegen muss, der Beitragssatz nicht über 20 Prozent liegen darf. Ohne Verlängerung der Haltelinie über 2025 hinaus sinkt das Rentenniveau auf 46,6 Prozent in 2030 und 44,9 Prozent in 2036.

Minister Heil kündigte deshalb die nächste Rentenreform an: "Als nächstes kümmern wir uns darum, das Rentenniveau dauerhaft stabil zu halten, deutlich über 2026 hinaus. Dabei werden wir auch auf die Beitragsentwicklung achten. Mit dem Aufbau eines Kapitalstocks wollen wir die Beiträge langfristig stabilisieren." Dazu verhandelt Heil aktuell mit Bundesfinanzminister Christian Lindner.

Quelle: ntv.de, mpe/dpa/DJ

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