Mehr Geld für Senioren Höhere Rente gibt es nicht für alle gleichzeitig
17.06.2022, 12:06 Uhr (aktualisiert) Artikel anhören
In den alten Bundesländern steigen die Renten zum 1. Juli 2022 um 5,35 Prozent, in den neuen Bundesländern um 6,12 Prozent.
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Für Ruheständler steigt die gesetzliche Rente zum 1. Juli. Doch die Erhöhung kommt nicht bei allen zum gleichen Zeitpunkt an. Denn der hängt vom Rentenbeginn ab. Manch einer kann sich schon Ende Juni über mehr Geld freuen. Andere müssen sich bis Ende des folgenden Monats gedulden.
Die rund 21 Millionen Rentner in Deutschland bekommen zum 1. Juli mehr Geld. Grund ist die alljährliche Rentenanpassung. Das Rentenplus wird aber nicht allen Rentnern zeitgleich überwiesen. Darauf weist die Deutsche Rentenversicherung Bund in Berlin hin.
Wann die erhöhte Rente gezahlt wird, hängt vom Zeitpunkt des Rentenbeginns ab: Wer bis März 2004 berentet wurde, erhält die angepassten Bezüge bereits Ende Juni. Hat die Rente im April 2004 oder später begonnen, wird das Plus erst Ende Juli auf dem Konto sein. Die Zahlung erfolgt automatisch.
In den alten Bundesländern steigen die Renten zum 1. Juli 2022 um 5,35 Prozent, in den neuen Bundesländern um 6,12 Prozent. Womit sich eine Anhebung des bei der Berechnung zentralen Rentenwerts im Westen von gegenwärtig 34,19 auf 36,02 Euro und im Osten von derzeit 33,47 auf 35,52 Euro ergibt. Der Rentenwert ist maßgeblich für die Berechnung der Rente. Eine Rente, die nur auf West-Beiträgen beruht, steigt von vormals 1000 Euro nun auf 1053,50 Euro. Eine, die nur auf Ost-Beiträgen beruht, steigt demnach von vormals 1000 Euro auf 1061,20 Euro. Ein wesentlicher Grund für die trotz Nachholfaktor kräftige Erhöhung ist die positive Lohnentwicklung aufgrund einer guten Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt in Deutschland.
Zehntausende Rentner werden steuerpflichtig
Um wie viel die eigene Rente jeweils steigt, steht in der Rentenanpassungsmitteilung. Sie informiert die Rentner auch darüber, wann der neue Betrag ausgezahlt wird. Der Versand der Rentenanpassungsmitteilungen beginnt am 10. Juni und endet am 27. Juli 2022. Die Auszahlung der Renten erfolgt durch den Renten Service der Deutschen Post AG.
Durch die Erhöhung dürfen sich Ruheständler zwar über eine satte Erhöhung ihrer Bezüge freuen, doch Zehntausende von ihnen werden dadurch vom Finanzamt zur Kasse gebeten. Denn sie müssen dann Steuern auf ihre Rente zahlen oder sind zumindest dazu verpflichtet, eine Steuererklärung abzugeben. Die wird immer dann fällig, wenn das zu versteuernde Einkommen den jährlichen Grundfreibetrag überschreitet. Nach der Erhöhung werden rund 103.000 Rentner erstmals in die Steuerpflicht rutschen, wie aus einer Antwort des Bundesfinanzministeriums im April auf eine kleine Anfrage der Linken im Bundestag hervorging.
(Dieser Artikel wurde am Donnerstag, 09. Juni 2022 erstmals veröffentlicht.)
Quelle: ntv.de, awi