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"Will Zweistaatenlösung nicht" Biden kritisiert Netanjahu erstmals öffentlich

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Es ist das erste Mal seit Beginn des Krieges zwischen Israel und Hamas, dass Biden Meinungsverschiedenheiten mit Netanjahu öffentlich macht.

Es ist das erste Mal seit Beginn des Krieges zwischen Israel und Hamas, dass Biden Meinungsverschiedenheiten mit Netanjahu öffentlich macht.

(Foto: picture alliance / Captital Pictures)

Zahlreiche westliche Länder sehen sie als Möglichkeit, den jahrzehntelangen Konflikt zwischen Palästina und Israel beizulegen: die Zweistaatenlösung. Nun spricht der US-Präsident dem israelischen Regierungschef ab, diese durchzusetzen zu wollen. Deshalb fordert er massive Änderungen.

US-Präsident Joe Biden hat der israelischen Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die Bereitschaft zu einer Zweistaatenlösung abgesprochen. "Dies ist die konservativste Regierung in der Geschichte Israels", sagte Biden. Diese Regierung "will die Zweistaatenlösung nicht". Biden rief Netanjahu zugleich auf, seine Regierung zu "ändern".

Es ist das erste Mal seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas vor mehr als zwei Monaten, dass der US-Präsident Meinungsverschiedenheiten mit Netanjahu öffentlich macht. Bevor sich Biden äußerte, hatte er am Dienstag ein Gespräch mit Netanjahu geführt. Der israelische Regierungschef sagte danach, es gebe zwischen den Verbündeten eine "Meinungsverschiedenheit" darüber, wie es nach dem Ende des Gaza-Krieges weitergehen solle.

Die USA und zahlreiche westliche Regierungen mahnen seit jeher eine Zweistaatenlösung an, um den jahrzehntelangen Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern beizulegen. Mit diesem Lösungsmodell ist die friedliche Koexistenz des von den Palästinensern angestrebten eigenen Staates und des Staates Israel gemeint.

Nicht "den Fehler von Oslo wiederholen"

Er hoffe, dass "wir hier zu einer Übereinkunft kommen", sagte Netanjahu. Aber er werde nicht "den Fehler von Oslo wiederholen". Damit spielte er auf die in den USA 1993 unterzeichneten Oslo-Abkommen an, die den Palästinensern eine autonome Verwaltung im Westjordanland und im Gazastreifen übertrugen.

Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas hatte Israel am 7. Oktober Israel und den schlimmsten Angriff auf das Land seit der Staatsgründung vor 75 Jahren verübt. Israel reagierte mit dem Bombardement von Zielen im Gazastreifen sowie einer Bodenoffensive und kündigte an, die Hamas zu vernichten. Über konkrete Pläne der israelischen Regierung für den Gazastreifen für die Zeit nach dem Krieg wurde bisher kaum etwas bekannt.

Quelle: ntv.de, tkr/AFP

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