Politik

Hilfe für Entwicklungsländer Deutschland spendet Astrazeneca-Lieferungen

Das Bundeskabinett hatte Anfang Juli beschlossen, mindestens 30 Millionen Impfdosen an Drittstaaten abzugeben.

Das Bundeskabinett hatte Anfang Juli beschlossen, mindestens 30 Millionen Impfdosen an Drittstaaten abzugeben.

(Foto: picture alliance/dpa)

Die Bundesrepublik stellt der Covax-Initative erstmalig Impfstoffdosen zur Verfügung. Laut Gesundheitsminister Spahn sollen ab jetzt alle ausstehenden Lieferungen des Herstellers Astrazeneca gespendet werden. Das kommt Entwicklungsländern zugute und dient dem deutschen "nationalen Interesse".

Deutschland will ab sofort alle noch ausstehenden Impfstofflieferungen des britischen Herstellers Astrazeneca direkt an die internationale Impf-Initiative Covax spenden, die Entwicklungsländer mit Vakzinen versorgt. Das kündigte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn im Gespräch mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) an. In einem ersten Schritt sollen nach Angaben des CDU-Politikers 1,3 Millionen Dosen des Impfstoffs ohne Umweg über Deutschland an Covax geliefert werden.

"Es ist in unserem ureigenen nationalen Interesse, die Welt zu impfen. Denn diese Pandemie ist erst wirklich vorbei, wenn das Virus weltweit unter Kontrolle ist", sagte Spahn dem RND. Deutschland engagiere sich daher bereits finanziell stark bei Covax. "Nun werden wir erstmalig auch Impfdosen aus unseren Verträgen an Covax abgeben", fügte er hinzu.

Laut Spahn verzichtet Deutschland außerdem zugunsten von anderen EU-Staaten, die noch Bedarf haben, im August auf die nach den EU-Verträgen zustehenden Impfstoffdosen des Herstellers Johnson & Johnson. Je nach Bedarf in Deutschland könne die vertraglich vereinbarte Menge entweder später geliefert werden oder dann ebenfalls an Drittstaaten abgegeben werden. Dabei geht es um 1,7 Millionen Dosen.

Das Bundeskabinett hatte Anfang Juli beschlossen, mindestens 30 Millionen Impfdosen der Hersteller Astrazeneca und Johnson & Johnson an Drittstaaten abzugeben. 80 Prozent davon sollen der Initiative Covax zur Verfügung gestellt werden. 20 Prozent der Dosen sollen bilateral verschenkt werden.

Die Initiative Covax war im April 2020 von der Weltgesundheitsorganisation WHO, der globalen Impfallianz Gavi und der Coalition for Epidemic Preparedness (Cepi) gegründet worden. Die Initiative soll insbesondere die Staaten des globalen Südens preisgünstig oder kostenlos mit Impfstoffen versorgen.

Quelle: ntv.de, jpe

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