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Folgt bewährtem Muster Diese Wörter benutzt Trump besonders gerne

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Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat die Presse in den Trump Tower eingeladen.

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat die Presse in den Trump Tower eingeladen.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Als Reaktion auf den Schuldspruch in allen 34 Anklagepunkten gegen ihn gibt Ex-US-Präsident Donald Trump zwei Ansprachen. Es sind Kampfansagen gegen die Justiz sowie das politische System in den USA. Trumps Strategie dabei: Bestimmte Wörter ganz oft sagen.

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hängt seit Jahren einem bestimmten Redemuster an. Er spricht in kurzen und einfachen Sätzen und wiederholt dabei Wörter. Letzteres kann als rhetorisches Mittel gelten, um Botschaften und Bilder in den Köpfen seiner Zuhörer zu verankern. Offenbar nach dem Motto "Viel hilf viel". Dies fällt jüngst auch bei den Reaktionen auf seinen Schuldspruch in allen 34 Anklagepunkten im Zusammenhang mit der Fälschung von Geschäftsunterlagen auf.

Sein erstes Statement findet noch direkt vor dem Gerichtsgebäude statt und dauert keine zwei Minuten. Eines der herausstechenden Worte ist "disgrace" (Schande) und in einer Abwandlung "disgraceful". Hiermit beschreibt Trump das Urteil und das Vorgehen gegen ihn im Allgemeinen. Er nutzt die Beschreibung gleich viermal in weniger als zwei Minuten. Das Wort "rigged" (manipuliert) nutzt er in Bezug auf das Urteil, das Gericht und das politische System in den USA gar fünfmal.

Seit Jahren konstant

In seinem längeren Statement am Tag nach dem Urteil benutzt er beide Worte erneut. Diesmal sticht aber noch mehr das vielfach genutzte Wort "conflicted" (widersprüchlich) heraus, mit dem er den Richter Juan Merchan beschreibt und ihm einen Interessenkonflikt vorwirft. Einige Male kommt Trump zudem auf die "gag order" (Maulkorb) zu sprechen, die ihm auferlegt worden sei. In wenigen Worten offenbart sich das Trump-Universum.

Trumps Rhetorik wird seit Jahren immer wieder unter die Lupe genommen. Eine Analyse von CNN kam 2017 zu dem Schluss, dass Trump "Formulierungen übernehme und immer wieder nutzt". Bereits 2016 urteilte die Linguistin Elisabeth Wehling, Trump spreche die Sprache eines Viertklässlers. Dies gereicht ihm nach ihrer Meinung aber nicht zum Nachteil. Es sei immer die einfache, die konkrete Sprache, die Dinge verständlich benenne.

Dies zeigt sich auch und seit Jahren in Dichotomien wie Gut-Böse-Schemata. Seine Beschreibung für den Richter, der dem Strafprozess gegen ihn vorsaß: "Er sieht wie ein Engel aus, aber er ist in Wirklichkeit ein Teufel." Trump kreiert ein sehr klares und moralisches Bild, das jeder versteht, auch wenn inhaltlich keine Substanz oder gar fundierte Argumente dahinterstehen.

Sich selbst beschreibt Trump dann auch als genaues Gegenteil der Widersacher, die nach seiner Ansicht "eine Schande", "widersprüchlich" und "korrumpiert" sind. Er sei ein "very innocent man" (sehr unschuldiger Mann). "Very" ist im Übrigen auch ein Wort, das Experten zufolge von Trump überdurchschnittlich oft genutzt wird.

Quelle: ntv.de

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