Politik

Alle großen US-Medien betroffen Dutzende Journalisten fliegen aus ihren Pentagon-Büros

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Mit Kisten in den Händen geht es raus aus den Büros.

Mit Kisten in den Händen geht es raus aus den Büros.

(Foto: picture alliance/dpa/FR33460 AP)

Das Verteidigungsministerium in den USA will Medien im Pentagon mit Einschränkungen bei der Berichterstattung belegen. Fast alle verweigern sich - und müssen jetzt ihre Arbeitsplätze räumen.

Mehrere Dutzend Journalisten von US-Medien haben am Mittwoch ihre Büros im US-Verteidigungsministerium geräumt. Auf Fotos und Videos ist zu sehen, wie die Korrespondenten ihre Arbeitsplätze aufräumen, Büromaterialien im Müll entsorgen und mit Umzugskartons das Pentagon verlassen.

Zuvor hatte das Verteidigungsministerium mit Pete Hegseth an der Spitze den Medienschaffenden ihre Akkreditierung entzogen. Die Journalisten und Medien hatten sich geweigert, den massiven neuen Einschränkungen ihrer Arbeit in Form einer Selbstverpflichtung zuzustimmen.

Alle relevanten großen US-Medienunternehmen erklärten öffentlich, sich den Vorgaben nicht zu beugen. Darunter auch der ehemalige Arbeitgeber des Verteidigungsministers, Fox News. Die neue Richtlinie sei "beispiellos und bedroht grundlegende journalistische Schutzrechte", heißt es in der Erklärung der Sender ABC News, CBS News, CNN, NBC News und Fox News.

"Wir werden weiterhin über das US-Militär berichten, wie es jede unserer Organisationen seit Jahrzehnten tut, und dabei die Prinzipien einer freien und unabhängigen Presse hochhalten." Lediglich der rechte und trumpfreundliche US-Sender One America News unterzeichnete die Erklärung.

Die neuen Vorschriften in der 19-seitigen Richtlinie sehen unter anderem vor, dass Journalisten keine Informationen mehr verwenden dürfen, die nicht durch das Pentagon freigegeben sind. Auch der Zugang der Medien zu weiten Teilen des Ministeriums, in denen sie zuvor frei verkehren durften, wird durch die Regelungen aufgehoben.

Das Verteidigungsministerium begründete die neuen Vorschriften mit angeblichen Sicherheitsbedenken. "Es handelt sich um grundlegende, vernünftige Richtlinien zum Schutz sensibler Informationen sowie zum Schutz der nationalen Sicherheit und der Sicherheit aller, die im Pentagon arbeiten", so ein Pentagon-Sprecher.

Quelle: ntv.de, lme

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