In London wird heute über den US-Auslieferungsantrag für Julian Assange entschieden. Im Falle einer Verurteilung drohen dem Wikileaks-Gründer 175 Jahre Haft. Doch obwohl seine Seite die besseren Argumente habe, befürchten seine Unterstützer eine "willkürliche und böswillige" Behandlung vor Gericht.
Als die Corona-Pandemie in China ihren Lauf nimmt, teilt die Journalistin Zhang Zhan kritische Videos aus der schwer betroffenen Region Wuhan. Die chinesische Führung wirft ihr daraufhin Unruhestiftung vor und steckt sie in Haft. Ein halbes Jahr später wird sie verurteilt.
Wegen eines brisanten Zeitungsberichts wird dem Journalisten Can Dündar in der Türkei der Prozess gemacht. Nun ist das Urteil gefallen: mehr als 27 Jahre Haft. Dündar selbst ist bei dem Prozess nicht anwesend, er befindet sich im deutschen Exil.
Berichte über das Coronavirus oder über staatliche Maßnahmen sind keineswegs in allen Ländern selbstverständlich. Das zeigen die neuen Zahlen über Reporter und Journalisten in Haft. Die meisten Fälle gibt es in China.
Der französische Staat will künftig die Verbreitung bestimmter Filmaufnahmen von Polizisten unter Strafe stellen. Der Gesetzesentwurf sorgt jedoch für Empörung im Land - Zehntausende gehen erneut aus Protest auf die Straße. Neue Aufnahmen von Polizeigewalt fachen die Lage weiter an.
Ein neues Gesetz in Frankreich sieht Strafen bei der Verbreitung von Bildern von Sicherheitskräften vor. Tausende Menschen gehen dagegen auf die Straße. Unter ihnen sind auch viele Journalisten. Denn sie fürchten Eingriffe in die Pressefreiheit.
Neuer Konflikt zwischen den USA und China: Washington wirft chinesischen Korrespondenten vor, für Propagandaorgane zu arbeiten. Visa werden daher zuletzt nicht verlängert, die Zukunft der Journalisten in den USA ist ungewiss. Peking droht nun mit scharfen Gegenmaßnahmen.
"Privat ist er sehr lustig" - so betitelt die französische Satirezeitung "Charlie Hebdo" eine Karikatur des türkischen Präsidenten. Doch lachen kann Erdogan darüber nicht. Er will nicht nur juristisch gegen das Blatt vorgehen, sondern kündigt auch diplomatische Schritte an. In Ankara wird bereits ermittelt.
Die Ermordung von Jamal Khashoggi wird vom saudi-arabischen Kronprinzen bin Salman lange als Unfall dargestellt. Dabei könnte er als Drahtzieher hinter dem Auftragsmord stecken. Die Verlobte des getöteten Journalisten reicht nun Klage gegen den Thronfolger in den USA ein.
Das Auswärtige Amt erstellt regelmäßig Lageberichte zu anderen Ländern. Bewertet werden dabei unter anderem Presse- und Meinungsfreiheit. In der Türkei sollen diese Rechte mittlerweile nicht mehr existent sein. Regierungskritiker suchen daher oft Asyl in Deutschland.
Das milde Urteil des Presserats zu der umstrittenen taz-Kolumne heizt den Zorn des Innenministers neu an. Dass die Autorin Polizisten auf einer Mülldeponie unterbringen will und dafür keine Rüge kassiert, sieht Seehofer als "unerträgliche Verharmlosung". Die taz entschuldigte sich für den Artikel.
Die Aufregung ist groß, als in der taz ein satirischer, polizeikritischer Text veröffentlicht wird. Mehrere Anzeigen werden gestellt - auch Innenminister Seehofer denkt öffentlich über eine solche nach, rudert dann aber zurück. Nun zeichnet sich offenbar ab, dass es kein Verfahren gegen die Autorin geben wird.
Ende August will sich Donald Trump zum Präsidentschaftskandidaten der Republikaner wählen lassen - auf einem Parteitag in North Carolina. Journalisten sollen dort allerdings nicht zugelassen sein. Offiziell begründet wird ihr Ausschluss von der Veranstaltung mit Corona-Auflagen.
"Lügenpresse" und "Schämt euch" schallt es Dunja Hayali und ntv-Reporterin Doro Steitz entgegen, als sie über die Berliner Demonstration gegen Corona-Maßnahmen berichten. Die Stimmung ist aufgeheizt und bedrohlich. Beide Journalistinnen müssen schließlich aus Furcht um die eigene Sicherheit abbrechen.
In Ungarn greift Ministerpräsident Orban nach der reichweitenstärksten Nachrichtenseite des Landes, um die Kontrolle der Medien auszuweiten. Der Chefredakteur wird abgesetzt, es kommt zum Eklat.
Das Verhältnis zwischen der EU und der Türkei ist kompliziert: Zum einen wird das Land in der Flüchtlingsfrage gebraucht. Andererseits schränkt Ankara die Pressefreiheit ein. Nun soll die Hagia Sophia noch in eine Moschee umgewandelt werden. Österreich reicht es nun - das Land geht auf Konfrontationskurs.