Stärkung der Sicherheitskräfte EU plant militärischen Einsatz am Golf von Guinea
27.08.2023, 11:38 Uhr Artikel anhören
Auch in die Elfenbeinküste sollen militärische Einsatzkräfte geschickt werden.
Aus Sorge vor der Ausweitung dschihadistischer Aktivitäten im Land plant die EU eine neue Mission in Afrika. Ab Oktober sollen in vier westlichen Staaten Polizei und Militär stationiert werden. Neben dem "Einsatzvorbereitungstraining" für Anti-Terror-Einsätze verfolgt der Einsatz drei weitere Ziele.
Die Europäische Union (EU) plant einem Medienbericht zufolge eine neue Mission im Westen Afrikas. Wie die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf EU-Diplomaten berichtet, haben sich die EU-Staaten darauf verständigt, im Herbst eine sogenannte zivil-militärische Mission am Golf von Guinea zu starten. Der Start des Einsatzes solle unmittelbar nach einem entsprechenden formalen Beschluss der EU-Außenminister bei ihrem Treffen im Oktober in Luxemburg erfolgen.
Den Angaben zufolge soll eine noch nicht genau definierte Zahl an Polizisten und Soldaten nach Ghana, Togo, Benin und in die Elfenbeinküste (Côte d'Ivoire) in Westafrika geschickt werden. Die Mission verfolge vier Ziele, berichtet die Zeitung unter Berufung auf das bereits fertiggestellte sogenannte Kriseneinsatzkonzept.
Neben einer allgemeinen Stärkung der Sicherheitskräfte insbesondere im Norden der vier Länder durch Beratung und Training soll es dem Bericht zufolge auch um konkretes "Einsatzvorbereitungstraining" für Anti-Terror-Einsätze, technische Unterstützung und Vertrauensbildung im Sicherheitssektor gehen.
Grund für die geplante Mission sei die Sorge der EU, dass dschihadistische Gruppen "ihre Aktivitäten in Westafrika von der Sahelzone weiter in Richtung der südlichen Küstenländer am Golf von Guinea ausweiten könnten und die Instabilität in der Region sich damit noch weiter ausbreitet". Der "Welt am Sonntag" zufolge haben die Regierungen von Benin und Ghana das für die Mission der Europäer notwendige Einladungsschreiben zum Aufenthalt in ihren Ländern bereits verschickt.
In Westafrika hatten Militärs am 26. Juli im Niger den demokratisch gewählten Präsidenten Mohamed Bazoum gestürzt und die Macht im Land übernommen. Die an den Niger grenzenden Staaten Mali und Burkina Faso werden ebenfalls von Militärs regiert.
Quelle: ntv.de, lno/AFP