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Ausreise binnen 48 Stunden Niger weist französischen Botschafter aus

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Ein Unterstützer der Putschisten im Niger fordert den Abzug aller französischen Soldaten.

Ein Unterstützer der Putschisten im Niger fordert den Abzug aller französischen Soldaten.

(Foto: picture alliance / AA)

Die Putschisten im Niger entziehen dem französischen Botschafter die Akkreditierung. Der Abgesandte soll das Land binnen 48 Stunden verlassen. Paris dringt seit dem Umsturz auf die Wiederherstellung der Demokratie.

Die Militärregierung im Niger hat den französischen Botschafter in Niamey aufgefordert, das Land innerhalb von 48 Stunden zu verlassen. Die Behörden hätten beschlossen, Botschafter Sylvain Itte seine Zulassung zu entziehen, erklärte das Außenministerium. Das französische Außenministerium wies die Entscheidung umgehend zurück - und sprach den Machthabern die Autorität ab. Frankreich habe die "Forderung" der "Putschisten" zur Kenntnis genommen, erklärte das Ministerium. Weiter erklärte es wörtlich: "Die Putschisten haben keine Befugnis, diesen Antrag zu stellen, da die Akkreditierung des Botschafters allein durch die gewählten legitimen nigrischen Behörden erfolgt."

Militärs hatten am 26. Juli im Niger den demokratisch gewählten Präsidenten Mohamed Bazoum gestürzt und die Macht im Land übernommen. Frankreich erkennt die neuen Machthaber im Einklang mit anderen westlichen und afrikanischen Staaten nicht an.

Die im Niger an die Macht gekommenen Militärvertreter haben seit dem Staatsstreich insbesondere Paris vorgeworfen, militärisch im Niger eingreifen zu wollen, um Bazoum wieder einzusetzen. Zudem behaupteten sie, die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS sei ein Handlanger der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich.

1500 französische Soldaten in Niger

Die Machthaber im Niger hatten die Ausweisung Ittes mit der "Weigerung" des französischen Botschafters begründet, einer Einladung des nigrischen Außenministeriums zu einem Gespräch nachzukommen und anderer "Handlungen der französischen Regierung, die den Interessen des Niger zuwider laufen".

Die ECOWAS hatte nach dem Staatsstreich weitreichende wirtschaftliche Sanktionen gegen das Land verhängt und mit einem militärischen Eingreifen zur Wiederherstellung der verfassungsmäßigen Ordnung gedroht. Vor dem Staatsstreich im Niger hatte Frankreich die Regierung von Präsident Bazoum aktiv im Kampf gegen dschihadistische Milizen unterstützt. Noch immer sind etwa 1500 französische Soldaten in dem Land stationiert.

Quelle: ntv.de, mau/AFP

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