Politik

Ausgeschöpfte Kapazitäten Endet in Bachmut die russische Offensive?

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Die Schlacht um Bachmut dauert schon seit Monaten an.

(Foto: picture alliance/dpa/Libkos/AP)

Seit Monaten kämpfen Russland und die Ukraine um die Stadt Bachmut. Der Kampf um die wichtige Region könnte nun zu Ende gehen - und ein Höhepunkt der russischen Offensive werden. Kapazitäten für einen Durchbruch über Bachmut hinaus habe Russland nicht, so das Institut für Kriegsforschung.

Die seit Monaten andauernden Kämpfe um die Stadt Bachmut könnten der Höhepunkt des russischen Angriffs werden. Das berichtet das Institut für Kriegsforschung (ISW). Demzufolge konnte zwar die private Söldnergruppe Wagner die Stellung um Bachmut durchbrechen, allerdings verfüge das russische Militär nicht über die nötige Kampfkraft und Verstärkung für einen weiteren Durchbruch danach.

Der Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin behauptete in einer Audiobotschaft, seine Einheiten hätten mittlerweile "den gesamten östlichen Teil von Bachmut eingenommen, alles, was östlich des Flusses Bachmutka liegt, der die Stadt in zwei Hälften teilt". Dem ISW zufolge haben die ukrainischen Streitkräfte einen "kontrollierten Rückzug aus dem Osten von Backhmut über den Fluss Bachmutka abgeschlossen", wie es aus dem Lagebericht vom 7. März hieß.

Prigoschin äußerte sich jedoch nicht dazu, ob das russische Militär über ausreichende Kräfte verfügt, um den Kampf nach der Einnahme von Bachmut fortzusetzen. Das ISW sehe keine Anzeichen dafür, dass die russischen Streitkräfte über Kapazitäten für einen Durchbruch über Bachmut hinaus verfügten. Alle russischen Einheiten im Donbass seien bereits in Offensivoperationen verwickelt, einschließlich der russischen Luftlandeeinheiten, die sich der Offensive in Bachmut angeschlossen hätten.

Russland kontrolliert schon 50 Prozent von Bachmut

Ein prominenter russischer Militärblogger hat nach Angaben des Kriegsforschungsinstituts behauptet, dass die russischen Streitkräfte am 7. März zwischen 45 und 52 Prozent von Bachmut kontrollierten. "Diese Zahl ist angemessen", schreiben die Analysten in ihrem aktuellen Lagebericht. Sie schätzen, dass Russland mittlerweile etwa 50 Prozent von Bachmut besetzt hält.

In den USA erwarten Geheimdienste, dass Putin sich auf einen längeren Krieg gegen die Ukraine einrichtet. "Wir gehen nicht davon aus, dass sich das russische Militär in diesem Jahr ausreichend erholt, um größere Gebietsgewinne zu erzielen", sagte Geheimdienstkoordinatorin Avril Haines bei einer Anhörung im Senat in Washington. Die Verlängerung des Krieges einschließlich möglicher Kampfpausen könnte sein bester verbleibender Weg sein, um die russischen strategischen Interessen in der Ukraine zu sichern - selbst wenn dies Jahre dauere.

Quelle: ntv.de, cls

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