Druck auf Konservativen steigt Ermittler durchsuchen Fillons Wohnung
02.03.2017, 20:32 Uhr
Der französische Präsidentschaftskandidat François Fillon gerät in der Scheinbeschäftigungsaffäre weiter unter Druck.
(Foto: REUTERS)
Für François Fillon spitzt sich die Lage immer weiter zu: Im Rahmen der Ermittlungen zur Scheinbeschäftigungsaffäre um seine Frau findet in der Pariser Wohnung des konservativen französischen Präsidentschaftskandidaten offenbar eine Razzia statt.
Die Pariser Wohnung des konservativen französischen Präsidentschaftskandidaten François Fillon und seiner Frau Penelope ist übereinstimmenden Medienberichten zufolge von Ermittlern durchsucht worden. Die Durchsuchung im siebten Arrondissement sei "früher am Tag" erfolgt, verlautete aus informierten Kreisen, nachdem die Zeitung "Parisien" über die Razzia berichtet hatte. Dabei seien mehrere Dokumente beschlagnahmt worden. "Die Durchsuchung wurde vor einigen Stunden beendet", hieß es am Abend aus dem Umfeld des früheren Premierministers. Die Nationale Finanz-Staatsanwaltschaft äußerte sich auf Anfrage nicht und verwies auf das Ermittlungsgeheimnis.
Fillon steht seit Wochen wegen einer Scheinbeschäftigungsaffäre um seine Ehefrau und zwei seiner Kinder unter Beschuss. Die französische Justiz ermittelt unter anderem wegen des Verdachts der Veruntreuung staatlicher Gelder. Der Konservative hatte am Mittwoch bekanntgegeben, dass er für den 15. März von den Ermittlungsrichtern vorgeladen ist. Dabei droht ihm die Eröffnung eines Verfahrens.
Trotz der Vorwürfe hält Fillon an seiner Kandidatur fest und hat sich damit den Unmut vieler Parteifreunde zugezogen, die eine Kandidatur unter diesen Umständen für nicht mehr möglich halten. Fillons Umfragewerte sind seit Beginn der Affäre Ende Januar deutlich zurückgegangen. Nach jetzigem Stand würde er den Einzug in die Stichwahl am 7. Mai verfehlen. Er liegt in Umfragen hinter der rechtsextremen Front-National-Chefin Marine Le Pen und dem parteilosen Mitte-Kandidaten Emmanuel Macron.
Quelle: ntv.de, cri/AFP/dpa