Politik

Mysteriöser Todesfall in London Ermittler gehen von Mord an Gluschkow aus

Gluschkow wurde am Montag tot in seinem Haus gefunden.

Gluschkow wurde am Montag tot in seinem Haus gefunden.

(Foto: dpa)

Anfang der Woche wird in London ein russischer Geschäftsmann tot aufgefunden. Es ist Nikolai Gluschkow, Kreml-Kritiker und enger Freund des verstorbenen Oligarchen Beresowski. Die Londoner Polizei spricht nach der Obduktion der Leiche von Mord.

Die britischen Behörden haben Mordermittlungen zum mysteriösen Tod des russischen Geschäftsmanns Nikolai Gluschkow eingeleitet. Die Obduktion habe ergeben, dass er durch "Druckausübung auf das Genick" gestorben sei, teilte die Londoner Polizei mit. Die genauen Todesumstände seien aber noch unklar. Die Polizei behandle Gluschkows Tod nun offiziell als Mord, hieß es weiter. Auch die russischen Behörden leiteten Mordermittlungen ein.

Der 68-Jährige, der als Kritiker des russischen Präsidenten Wladimir Putin galt, war am vergangenen Montag tot in seinem Haus in London entdeckt worden - just an dem Tag, an dem Premier Theresa May im britischen Parlament Russland für den Giftanschlag von Salisbury verantwortlich machte.

Hinweise auf eine Verbindung zum Mordversuch an dem russischen Ex-Agenten Sergej Skripal und dessen Tochter gibt es der britischen Polizei zufolge bislang nicht. Großbritannien sieht Russland in die Giftattacke verwickelt, was Moskau vehement zurückweist.

Vertrauter Beresowskis

Gluschkow hatte für die russischen Großkonzerne Avtovaz und Aeroflot gearbeitet. 2004 war er zu drei Jahren und drei Monaten Haft wegen Betrugs und Geldwäsche verurteilt worden. 2010 erhielt er in Großbritannien Asyl.

Gluschkow war eng mit dem Oligarchen und Putin-Gegner Boris Beresowski befreundet, der 2013 in der Nähe von London starb. Kürzlich hatte die britische Innenministerin Amber Rudd angekündigt, etwa 14 Todesfälle mit einer möglichen Verbindung nach Russland noch einmal untersuchen zu lassen - darunter auch den Tod Beresowskis. Der Oligarch war erhängt in seinem Badezimmer gefunden worden. Ob Fremdverschulden oder ein Selbstmord vorlag, konnte nicht nachgewiesen werden.

Quelle: ntv.de, hul/dpa/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen