Politik

Spekulationen über Nachfolge Eurogruppen-Chef Centeno tritt zurück

Gilt schon länger als amtsmüde: Eurogruppen-Chef Centeno.

Gilt schon länger als amtsmüde: Eurogruppen-Chef Centeno.

(Foto: imago images/Xinhua)

Sein Amt als portugiesischer Finanzminister hat er bereits aufgegeben, am Donnerstag will Mario Centeno auch als Eurogruppen-Chef zurücktreten. Die Suche nach einem Nachfolger ist bereits in vollem Gange.

Der Portugiese Mario Centeno wird noch bis Ende dieser Woche von seinem Amt als Eurogruppen-Chef zurückzutreten. Das verlautete aus EU-Kreisen. Zuvor hatte Centeno bereits seinen Rücktritt als portugiesischer Finanzminister verkündet. Portugals Präsident Marcelo Rebelo de Sousa habe die Entscheidung akzeptiert, teilte das Präsidialamt mit.

Den Posten als Eurogruppen-Chef hat Centeno seit 2017 inne. In der Eurogruppe kommen monatlich die Finanzminister der 19 EU-Länder mit der Gemeinschaftswährung zusammen. Nach ersten Informationen will Centeno seinen Rücktritt von der Spitze des Brüsseler Gremiums offiziell an diesem Donnerstag bei einer Video-Konferenz der Finanzminister der Währungsunion bekannt geben. Damit sei in den kommenden Wochen die Neuwahl eines Eurogruppen-Präsidenten nötig.

Scholz: "Deutsche Regierung hat klare Vorstellung"

Bundesfinanzminister Olaf Scholz würdigte Centenos Wirken. Er habe in den vergangenen Jahren und zuletzt auch im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise "eine ganz erfolgreiche Arbeit" geleistet, sagte der Sozialdemokrat vor einer Video-Konferenz der EU-Finanzminister. Zu möglichen Nachfolgern wollte er sich noch nicht äußern. Es sei jetzt nicht der Moment, um zu spekulieren, sagte Scholz. "Ich kann Ihnen aber sagen, dass ich und die deutsche Regierung eine klare Vorstellung haben."

Centenos Amtszeit von zweieinhalb Jahren endet im Juli. Centeno galt schon länger als amtsmüde, weshalb seit Wochen über mögliche Nachfolger spekuliert wird. Genannt wurden dabei die spanische Wirtschafts- und Finanzministerin Nadia Calviño, der Luxemburger Pierre Gramegna und der irische Minister Paschal Donohoe.

Hauptaufgabe des Eurogruppen-Chefs ist eine enge Koordinierung der Wirtschaftspolitik. In der Finanz- und Schuldenkrise wurde das Gremium zentrale Schaltstelle für die Ausarbeitung von Rettungsprogrammen für vom Staatsbankrott bedrohte Länder wie Griechenland.

Quelle: ntv.de, faa/AFP

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