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Sorge um Militärgeheimnisse Ex-Bundeswehroffiziere trainieren wohl chinesische Kampfpiloten

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China will seine Kampfpiloten gezielt durch westliche Militärangehörige schulen lassen.

China will seine Kampfpiloten gezielt durch westliche Militärangehörige schulen lassen.

(Foto: picture alliance / AA)

Früher flogen sie Bundeswehr-Jets, jetzt bilden sie Militärflieger in China aus: Eine Handvoll deutscher Ex-Offiziere arbeitet Medienberichten zufolge für die Volksrepublik. Die Sorge ist groß, dass sie Geheimnisse und Einsatztaktiken verraten könnten. Der Militärische Abschirmdienst will nun eingreifen.

Ehemalige Kampfpiloten aus Deutschland bilden offenbar seit Jahren in China Militärflieger aus. Das berichten "Spiegel" und ZDF. Es handle sich um eine Handvoll früherer Luftwaffen-Offiziere, die gegen Bezahlung als Trainer in China beschäftigt seien. Laut den Berichten befürchten deutsche Sicherheitsbehörden, dass die deutschen Piloten Militärgeheimnisse der Bundeswehr und der NATO an die Volksrepublik weitergeben könnten. Demnach ist es sogar möglich, dass Angriffsszenarien geübt würden, die für eine Attacke Chinas auf Taiwan hilfreich wären.

China versuche über externe Agenturen, ehemalige NATO-Piloten als Ausbilder anzuwerben, teilte das Bundesverteidigungsministerium dem "Spiegel" mit. Dies betreffe auch "ehemalige deutsche Bundeswehrpiloten". Man sehe dabei "die große Gefahr, dass nicht nur eine fliegerische Grundbefähigung vermittelt wird, sondern auch relevante Taktiken, Techniken und Verfahrensabläufe offenkundig werden".

Bereits im vergangenen Jahr berichteten britische Medien, dass frühere britische Militärpiloten mit hohen Geldsummen nach China gelockt werden, um ihr Fachwissen an das chinesische Militär weiterzugeben. Laut BBC sind bis zu 30 Briten dem Ruf Pekings gefolgt. Demnach werden den früheren Piloten umgerechnet bis zu 275.000 Euro geboten. "Es ist ein lukratives Paket, das den Menschen angeboten wird", zitiert die BBC einen westlichen Beamten. "Geld ist ein starker Motivator."

Im Falle der deutschen Ex-Offiziere hat der Militärische Abschirmdienst (MAD) dem "Spiegel" zufolge intensive Ermittlungen aufgenommen, um Details über die Tätigkeit der Piloten in Erfahrung zu bringen. Zudem gebe es inzwischen eine Informationskampagne, um zu verhindern, dass weitere Ex-Piloten in die Volksrepublik abwandern. Demnach spricht der Dienst dazu Flieger an, die kurz vor der Pensionierung stehen: Geheimnisverrat sei eine Straftat und könne schwerwiegende Konsequenzen haben, so die Botschaft.

Quelle: ntv.de, hny

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