Peking will Fachwissen anzapfen China lockt britische Ex-Militärpiloten mit viel Geld
18.10.2022, 08:52 Uhr
Ein Eurofighter Typhoon der Royal Air Force in der Luft.
(Foto: picture alliance / Photoshot)
Peking umgarnt offenbar frühere Piloten des britischen Militärs. Gegen viel Geld sollen die Ex-Soldaten ihr Expertenwissen teilen. Berichten zufolge haben die Rekrutierungsbemühungen in jüngster Zeit zugenommen.
Ehemalige britische Militärpiloten werden Medienberichten zufolge mit hohen Geldsummen nach China gelockt, um ihr Fachwissen an das chinesische Militär weiterzugeben. Wie unter anderem die BBC berichtet, sollen bis zu 30 Briten dem Ruf Pekings bereits gefolgt sein. Demnach werden den früheren Piloten umgerechnet bis zu 275.000 Euro geboten.
"Es ist ein lukratives Paket, das den Menschen angeboten wird", zitiert die BBC einen westlichen Beamten. "Geld ist ein starker Motivator." Die pensionierten Piloten sollen zeigen, wie westliche Militärflugzeuge und Piloten operieren. Informationen, die im Falle eines Konflikts, beispielsweise wegen Taiwan, von Bedeutung sein könnten. Chinas Luftwaffe brauche westliche Piloten mit großer Erfahrung, um bei der Entwicklung neuer Taktiken und Fähigkeiten zu helfen, so der Beamte weiter.
Die britischen Sicherheitsorgane wurden laut BBC erstmals 2019 auf die Anwerbungsversuche aufmerksam. Seit dem Abklingen der Corona-Pandemie hätten die Bemühungen zugenommen. "Wir haben einen deutlichen Anstieg gesehen", so der westliche Beamte. "Es ist ein Dauerthema." Auch aktive Piloten würden ins Visier genommen. Von ihnen soll aber bislang keiner auf ein Angebot eingegangen sein. Peking habe aber auch Interesse an Piloten anderer Nationen.
Bei seinen Rekrutierungsbemühungen soll China auf Headhunter zurückgreifen. Auch eine Flugakademie mit Sitz in Südafrika sei involviert. Ein Sprecher des britischen Verteidigungsministeriums sagte der BBC, dass die Anwerbung ehemaliger Militärpiloten nicht gegen geltendes Recht verstoße. Dennoch warne man Ex-Piloten, für das chinesische Militär zu arbeiten.
Quelle: ntv.de, jpe