Politik

Extremes Netzwerk um Peter Kurth Ex-CDU-Politiker zieht Strippen bei ultrarechter Burschenschaft

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Kurth war bis 2001 Finanzsenator in Berlin. 2009 kandidierte er für das Amt des Oberbürgermeisters in Köln.

Kurth war bis 2001 Finanzsenator in Berlin. 2009 kandidierte er für das Amt des Oberbürgermeisters in Köln.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Erst vergangene Woche kommt ein Treffen zwischen Berlins Ex-Finanzsenator Peter Kurth und Rechtsextremen ans Licht. Nun zeigen weitere Recherchen: Die Verbindungen des ehemaligen CDU-Mitglieds ins rechtsextreme Milieu sind wohl enger als bislang bekannt.

Berlins früherer CDU-Finanzsenator Peter Kurth hat offenbar engere Verbindungen ins rechtsradikale Milieu als bislang bekannt. "Spiegel"-Recherchen zufolge fungiert Kurth bereits seit Jahren als einer der führenden Köpfe der ultrarechten Berliner Burschenschaft Gothia, einer schlagenden Studentenverbindung mit weitreichenden Kontakten in die extrem rechte Szene.

Seit 2014 gehört der langjährige Christdemokrat dem Vorstand der "Vereinigung Alter Gothen e.V." an, die unter anderem das Vermögen der Burschenschaft verwaltet. 2023 übernahm Kurth den Vorsitz des Vereins. Auf dem Gelände der Gothia in Berlin-Zehlendorf trafen sich dem Bericht zufolge mehrfach Funktionäre der AfD, ihrer Jugendorganisation Junge Alternative und der rechtsextremen "Identitären Bewegung". Für Mittwoch hatte die Gothia zu einem "Burschenschaftlichen Abend" mit dem früheren Neonazi Benedikt Kaiser geladen, die Veranstaltung jedoch kurzfristig wieder abgesagt.

Aus internen Unterlagen und Mails, die dem "Spiegel" vorliegen, geht hervor, dass mehrere Gothia-Mitglieder in der AfD oder deren Jugendverband aktiv sind - darunter Martin Kohler, Chef der rechtsextremen Jungen Alternative in Berlin und Fraktionsvorsitzender der AfD in der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf. Sowohl die Berliner Burschenschaft Gothia als auch Peter Kurth ließen schriftliche Fragen des Magazins unbeantwortet.

Treffen mit AfD-Politikern in Privatwohnung

Erst vergangene Woche hatte das Magazin von einem Treffen in Kurths Privatwohnung berichtet, zu dem zahlreiche AfD-Politiker und Rechtsextreme geladen waren. Demnach sollen unter anderem Rechtsextremist Martin Sellner und der rechtsextreme Verleger Götz Kubitschek unter den Gästen gewesen sein. Der spätere AfD-Spitzenkandidat für die Europawahl, Maximilian Krah, hat bei der Veranstaltung sein neues Buch "Politik von rechts" vorgestellt, räumte Kurth gegenüber dem "Spiegel" ein. Demnach sagte er auch, dass er "mit mehreren Mitgliedern der AfD persönlich befreundet" sei.

Kurth war unter dem Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen zwischen 1999 und 2001 Finanzsenator in Berlin. 2009 kandidierte er für die CDU für das Amt des Oberbürgermeisters in Köln. Bis vor wenigen Tagen war er Präsident des Bundesverbands der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft.

Quelle: ntv.de, spl

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