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Mit AfD-Mitgliedern befreundet Ex-CDU-Mann lud zu Rechtsextremen-Treffen ein

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2009 wollte Kurth Oberbürgermeister in Köln werden. Damals war er noch CDU-Mitglied. (Archivbild)

2009 wollte Kurth Oberbürgermeister in Köln werden. Damals war er noch CDU-Mitglied. (Archivbild)

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Der ehemalige Berliner Finanzsenator und Ex-CDU-Politiker Peter Kurth soll AfD-Politiker und Rechtsextremisten in seiner Privatwohnung empfangen haben. Dort soll ein AfD-Mann ein Buch vorgestellt haben. Die Partei scheint Kurth noch anderweitig zu unterstützen.

Der ehemalige Berliner CDU-Finanzsenator Peter Kurth soll einem "Spiegel"-Bericht zufolge Gastgeber eines Treffens gewesen sein, an dem auch ein AfD-Spitzenpolitiker und der Rechtsextremist Martin Sellner teilgenommen haben. Nach Angaben von Teilnehmern sollen im Juli vergangenen Jahres unter anderem der spätere AfD-Spitzenkandidat für die Europawahl, Maximilian Krah, und der rechtsextreme Verleger Götz Kubitschek unter den Gästen in Kurths Privatwohnung in Berlin-Mitte gewesen sein, berichtet das Magazin.

Kurth bestätigte dem "Spiegel", dass Krah bei ihm sein neues Buch "Politik von rechts" vorgestellt habe. Auf die Frage, ob auch Sellner und Kubitschek anwesend waren, sagte Kurth, er habe "nicht alle" genannten Personen gekannt; eine Gästeliste habe es nicht gegeben. Der Mitbegründer der rechtsextremen "Identitären Bewegung" Österreichs, Sellner, sowie Kubitschek, in dessen Verlag Krahs Buch erschien, ließen Anfragen des Magazins demnach unbeantwortet.

Kurth sagte dem "Spiegel", dass er "mit mehreren Mitgliedern der AfD persönlich befreundet" sei. Laut einer Spendenquittung über 450 Euro, die dem Magazin vorliegt, soll der damalige Christdemokrat die AfD im Jahr 2016 finanziell unterstützt haben. Eine Parteispende an die AfD "schließe ich nicht aus", sagte er dazu.

Kurth wollte Kölner Oberbürgermeister werden

Nach Angaben eines Sprechers des CDU-Landesverbands Berlin trat Kurth inzwischen aus seinem Kreisverband Pankow aus und ist nicht mehr Mitglied der Berliner CDU. Unklar ist, ob er danach als Mitglied in die CDU Brandenburg aufgenommen wurde. "Es ist erschreckend und traurig zugleich, welchen Pfad Peter Kurth eingeschlagen hat", schrieb Berlins Regierender Bürgermeister und CDU-Landesvorsitzender Kai Wegner auf der Plattform X.

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Kurth war unter dem Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen zwischen 1999 und 2001 Finanzsenator in Berlin. 2009 kandidierte er für die CDU für das Amt des Oberbürgermeisters in Köln. Inzwischen ist er Präsident des Bundesverbands der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft.

Zuletzt hatte ein Potsdamer Geheimtreffen rechtsextremer Kreise aus dem November für parteiübergreifende Empörung gesorgt. Dabei sollen Pläne zur Vertreibung von Millionen Menschen mit Zuwanderungsgeschichte aus Deutschland besprochen worden sein. Recherchen des Netzwerks Correctiv zufolge stellte Sellner einen entsprechenden Plan vor. Hochrangige AfD-Vertreter nahmen den Recherchen zufolge ebenfalls an dem Treffen teil.

Quelle: ntv.de, als/AFP/dpa

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