"Wir sehen uns in Walhalla" FBI-Chef Patel sorgt mit Abschied an Charlie Kirk für Irritation
12.09.2025, 20:04 Uhr Artikel anhören
FBI-Chef Kash Patel während der Pressekonferenz zum Fall Charlie Kirk.
(Foto: picture alliance / Newscom)
Nach der Festnahme eines Tatverdächtigen im Mordfall Charlie Kirk sorgt FBI-Direktor Kash Patel für Stirnrunzeln. In einem emotionalen Statement verabschiedet er den getöteten Influencer mit einem mythischen Gruß. Nutzer in sozialen Netzwerken reagieren mit Spott.
Auf einer Pressekonferenz in Orem haben die US-Behörden am Freitagmorgen (Ortszeit) die Festnahme des Tatverdächtigen im Fall des getöteten rechten Influencers Charlie Kirk bekannt gegeben. Für Aufsehen sorgte dabei FBI-Direktor Kash Patel.
Am Ende seiner Ausführungen richtete Patel eine persönliche Botschaft an den Toten. "An meinen Freund Charlie Kirk: Ruh dich jetzt aus, Bruder. Wir halten Wache. Wir sehen uns in Walhalla."
Der Begriff Walhalla entstammt der nordischen Mythologie und bezeichnet den Ruheort der in einer Schlacht gefallenen Kämpfer, die sich als tapfer erwiesen haben. Laut dem germanischen Glauben werden die toten Krieger von weiblichen Geistern, den Walküren, vom Schlachtfeld geführt und zu Kriegsgott Odin ins Paradies gebracht. In den USA wird der Begriff heute auch in Traditionen des Marine Corps genutzt.
Mit der Formulierung "Wir halten Wache" (Englisch: "We have the watch") bezieht sich Patel wahrscheinlich auf einen bekannten Abschiedsgruß des US-Militärs. Seit Jahrzehnten wird das Gedicht "The Watch" bei Abschieden der Marine vorgetragen. In dem Text geht es um die Hingabe eines Soldaten, der lange Zeit Wache gestanden hat. Höhepunkt des eher zeremoniellen Textes ist am Ende die Entbindung des Soldaten von seiner Aufgabe. Es endet mit den Worten "you stand relieved, we have the watch".
Warum der Sohn indischer Einwanderer den Tod des Podcasters mit einem heidnischen Mythos und einem Marine-Gruß verknüpfte, bleibt unklar. Weder Patel noch Kirk haben eine militärische Vergangenheit. Kirk selbst bekannte sich Zeit seines Lebens regelmäßig zum evangelikalen Christentum. Über Patels religiöse Orientierung ist nichts bekannt.
In sozialen Netzwerken sorgte Patels Auftritt dementsprechend für Kommentare. "Ein Inder, der behauptet, er werde einen Christen in Walhalla sehen, hat eine verwirrte Theologie", schrieb etwa ein Nutzer auf X. Ein anderer spottete: "Walhalla existiert nicht. Wenn es das gäbe, wäre Patel die letzte Person, die die Wikinger hereinlassen würden."
Quelle: ntv.de, jpe