"Weihnachten wäre perfekter Tag" FBI verhindert Terroranschlag
23.12.2017, 02:57 Uhr
Laut FBI hatte der Verdächtige den Pier 39 ausführlich ausgekundschaftet und wusste von dessen Beliebtheit bei Touristen.
(Foto: AP)
Ein ehemaliger US-Marinesoldat plant einen Selbstmordanschlag auf ein beliebtes Ausflugsziel in San Francisco. Als Zeitraum wählt er die Weihnachtstage. Doch bevor es dazu kommen kann, deckt das FBI seinen Plan auf.
Die US-Bundespolizei FBI hat eigenen Angaben zufolge einen schweren Anschlag an den Weihnachtstagen vereitelt. Sie nahm am Freitag einen 26-jährigen Ex-Soldaten fest, der bei einem Terroranschlag in San Francisco Zivilisten töten wollte, wie es in einer Erklärung hieß. Der Mann habe seine Pläne einem verdeckten FBI-Ermittler gestanden, der sich als Vertreter der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) ausgegeben habe.
Dem festgenommenen Everitt Aaron J. drohen nun 20 Jahre Haft. Als Anschlagsziel habe er den Pier 39 in San Francisco ausgewählt, eine bei Ausflüglern beliebten Uferpromenade. Der Verdächtige habe geplant, dort eine Explosion auszulösen und dann Zivilisten wahllos mit Schusswaffen oder einem Fahrzeug zu töten, sagte der verdeckte FBI-Ermittler laut seiner Behörde aus.
Des weiteren habe J. dem Ermittler gegenüber ausgesagt, "dass die USA einen weiteren Anschlag wie in New York oder San Bernardino verdient hätten". Das Attentat hätte im Zeitraum zwischen dem 18. und 25. Dezember stattfinden sollen. "Weihnachten wäre ein perfekter Tag für den Angriff", habe J. gegenüber dem Ermittler ausgesagt. Einen Fluchtplan habe er dagegen nicht entwickelt, weil er bereit gewesen sei zu sterben.
Verdächtiger ist ausgebildeter Scharfschütze
Bei einer Hausdurchsuchung am Mittwoch fand das FBI ein Testament, Waffen und Munition. Das von J. als Abdallah abu Everitt ibn Gordon al-Amriki unterschriebene Testament liest sich wie ein Geständnis. Unter anderem nennt er dort die US-Politik im Nahen Osten als Grund für die geplante Tat: "Ihr habt Donald J. Trump erlaubt, Jerusalem an die Juden zu geben. Ihr und er seid im Unrecht, Jerusalem gehört den Muslimen."
Der Festgenommene war früher beim US-Militär. 2009 sei er bei den Marineinfanteristen eingetreten und habe dort eine Ausbildung zum Scharfschützen erhalten, hieß es in Gerichtsunterlagen. Er sei vorzeitig entlassen worden, weil er eine Asthma-Erkrankung verschwiegen habe.
Die Familie des Mannes zeigte sich überrascht. Im Interview mit KFSN-TV erklärte der Vater, sein Sohn habe offen mit ihm über Religion und seine Konvertierung zum Islam gesprochen. Von Gewalt sei dagegen nie die Rede gewesen.
Sessions: "unglaubliche Arbeit"
Nach dem Ausscheiden aus dem Militär habe J. "radikale dschihadistische Meinungen" vertreten, erklärte dagegen das FBI. Diese habe er unter anderem bei Facebook geäußert und dort auch IS-Beiträge geliked. Dadurch sei das FBI im September 2017 auf ihn aufmerksam geworden. Der Verdächtige habe daraufhin fortwährend "unter Beobachtung des FBI gestanden, und für die Bevölkerung bestand nie eine unmittelbare Gefahr", erklärte das FBI.
US-Justizminister Jeff Sessions begrüßte den Fahndungserfolg. "Die Gefahr durch den radikalem islamischen Terrorismus ist real und ernst", erklärte Sessions. Die Ermittler hätten "unglaubliche" Arbeit geleistet.
Quelle: ntv.de, lou/AFP