Politikerin unterbricht Rede Femen zeigen Flagge und "Heil Le Pen"
01.05.2015, 15:16 Uhr
Die Frauen zeigen, was sie von Frankreichs Rechten halten.
(Foto: REUTERS)
Am Pariser Opernplatz betreten während einer Rede von Front-National-Chefin Marine Le Pen halbnackte Femen einen Balkon, hissen Flaggen und zeigen den Hitlergruß. Sicherheitsleute zerren die Aktivistinnen gewaltsam ins Innere.
Aktivistinnen der Gruppe Femen haben die Mai-Kundgebung der französischen Rechtsaußen-Partei Front National (FN) gestört. Kurz nach Beginn der Rede von Parteichefin Marine Le Pen auf dem Pariser Opernplatz zeigten drei Frauen mit nackten Oberkörpern den Hitlergruß.
Wie im französischen Fernsehen zu sehen war, entrollten sie auf einem Balkon rot-weiße Banner im Stil von Naziflaggen, auf denen statt des Hakenkreuzes das FN-Logo abgebildet war. Eine Frau hatte "Heil Le Pen" auf ihren Oberkörper geschrieben, eine andere "Scheisse Demokratie" und die dritte "Le Pen Top Fascist". Dazu brannten die entblößten Frauen Pyrotechnik ab. Marine Le Pen unterbrach ihre Rede. Es dauerte einige Minuten, bis drei Sicherheitsleute zu den Aktivistinnen gelangten und sie gewaltsam ins Gebäude zerrten.
Die aus der Ukraine stammende Gruppe Femen ist für medienwirksame Proteste mit nackten Brüsten bekannt und hat sich den Kampf für Frauenrechte und gegen Sexismus auf die Fahnen geschrieben.
Machtkampf zwischen Vater und Tochter
Die Kundgebung des Front National stand in diesem Jahr im Zeichen des Bruchs zwischen der Parteichefin und ihrem Vater Jean-Marie Le Pen, dem Urgestein der französischen Rechtsextremen. Dieser hatte erneut die Gaskammern der Nazis verharmlost. Seine Tochter bemüht sich seit Jahren, ihrer Partei ein bürgerliches Image zu verschaffen.
Ihr Vater war zuletzt in die Schlagzeilen geraten, weil er auf einem Konto in der Schweiz mehr als zwei Millionen Euro versteckt haben soll. Die Staatsanwaltschaft von Nanterre bei Paris hatte bestätigt, dass sie von der Anti-Geldwäsche-Behörde Tracfin über den Verdacht informiert wurde. Le Pen beeindruckte das allerdings nicht besonders: Er bezeichnete die Vorwürfe als Teil einer Kampagne gegen den FN.
Quelle: ntv.de, rpe/dpa