Politik

Besetzung nach 5 Wochen beendet Flüchtlinge räumen Regensburger Pfarrheim

Die Polizei musste bei der Räumung des Regensburger Pfarrheims nicht aktiv eingreifen.

Die Polizei musste bei der Räumung des Regensburger Pfarrheims nicht aktiv eingreifen.

(Foto: dpa)

Anfang Juli besetzen mehrere Flüchtlinge den Regensburger Dom, um ihrer Abschiebung zu entgehen. Das Bistum zeigt zunächst Verständnis. Doch nach mehr als vier Wochen erstattet es Anzeige. Erst als die Polizei anrückt, verlassen die Asylbewerber das Gelände.

Der Protest von Flüchtlingen im Bistum Regensburg ist beendet. Wie der "Bayerische Rundfunk" in Berufung auf die Polizei berichtet, haben alle Asylsuchenden das Gelände freiwillig verlassen. Demnach war den 16 Personen zuvor von der Polizei mit einer Räumungsaktion gedroht worden, falls diese sich weigerten, aus eigenem Antrieb das Regensburger Pfarrheim zu verlassen. Das bereitstehende Großaufgebot musste nach Polizeiangaben jedoch nicht eingreifen.

Im Anschluss seien die neun Erwachsenen und sieben Minderjährigen nach der Feststellung ihrer Personalien zu ihren Unterkünften zurücktransportiert worden. Angaben des Polizeipräsidiums zufolge lagen gegen einen 51 Jahre alten Mazedonier sowie einen 39 Jahre alten Kosovaren Abschiebehaftbefehle vor. Beide Männer würden in Kürze einem Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Regensburg vorgeführt, hieß es.

Mit dem Auszug der Gruppe vom Balkan endet ein etwa fünf Wochen währender Protest. Anfang Juli hatten die Flüchtlinge, größtenteils Roma aus Albanien, dem Kosovo, Mazedonien und Serbien, den Regensburger Dom besetzt, um ihrer Abschiebung aus Deutschland zu entgehen und gegen die Einstufung von Balkan-Staaten als sichere Herkunftsländer demonstrieren. Eine Woche später wurden sie vom Pfarrheim aufgenommen und mit Lebensmitteln versorgt.

Nach mehr als vier Wochen und erfolglosen Verhandlungen über eine einvernehmliche Beendigung der Situation hatte das Bistum in Rücksprache mit den Behörden Strafanzeige gegen die Asylsuchenden wegen Hausfriedensbruchs erstattet sowie die Versorgung mit Nahrungsmitteln eingestellt. Generalvikar Michael Fuchs hatte zuvor insbesondere das wiederholte Vorschieben der Kinder für die unerfüllbaren Ziele der Gruppe scharf kritisiert.

Quelle: ntv.de, cri

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