Politik

"Die Wahrheit schützen" Gorbatschow: Krim gehört zu Russland

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Gorbatschow hatte Anfang November in Berlin an einem Symposium gegen den Kalten Krieg teilgenommen, das zum 25. Jahrestag des Mauerfalls stattfand.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der 83-jährige Michail Gorbatschow gilt als einer der Wegbereiter der deutschen Einheit. Aber auch die "russische Einheit" liegt ihm am Herzen. Und für ihn gehört die Krim zu Russland. Das sei die "Wahrheit", mit der sich auch der Westen längst abgefunden habe.

Der ehemalige sowjetische Präsident Michail Gorbatschow hat die völkerrechtswidrige Annexion der Krim durch Russland verteidigt. Der Westen habe sich mit dem umstrittenen Beitritt der Halbinsel schon längst abgefunden, sagte der Friedensnobelpreisträger der russischen Zeitung "Komsomolskaja Prawda". Diesen Eindruck habe er bei Gesprächen in Berlin vor wenigen Tagen gewonnen.

Er sei zu den Treffen unter anderem mit Bundeskanzlerin Angela Merkel gereist, um "die Wahrheit zu schützen". "Und die Wahrheit besteht darin, dass man die Krim nicht von Russland losreißen darf", sagte der 83-Jährige. Trotz der derzeitigen schweren Verstimmung halte er einen "Kompromiss" zwischen Russland und dem Westen für möglich.

Aus Sicht des Vorsitzenden des Deutsch-Russischen Forums, Matthias Platzeck, müsse der Krim-Streit völkerrechtlich zwischen Moskau und Kiew geregelt werden. Nur so könnten Blockaden aufgelöst werden. Eine Anerkennung der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim fordere der SPD-Politiker indes nicht.

Der Westen wirft Russland vor, die Krim völkerrechtswidrig annektiert zu haben. Die proeuropäische Führung in Kiew pocht darauf, dass die Schwarzmeerregion weiter zu ihrem Staatsgebiet gehört. Hingegen verweist Moskau auf eine "Selbstbestimmung" der dortigen Bevölkerung und ein im März abgehaltenes Referendum auf der Krim. Für die ukrainische Regierung war die Abstimmung jedoch verfassungswidrig.

Russlands Außenminister Sergej Lawrow hatte vor kurzem gesagt, die Meinung des Westens zur Krim-Frage sei ihm "egal". Dass die Halbinsel zu Russland gehöre, sei eine "innere Angelegenheit" Russlands.

Quelle: ntv.de, ppo/dpa

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