Politik

"Nicht mehr das schwarze Schaf" Griechenland bekommt finanzpolitische Selbstbestimmung

Der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis, hier bei einem Treffen mit Deutschlands Finanzminister Lindner in dieser Woche, äußerte sich nach der Entscheidung erleichtert.

Der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis, hier bei einem Treffen mit Deutschlands Finanzminister Lindner in dieser Woche, äußerte sich nach der Entscheidung erleichtert.

(Foto: picture alliance / ANE / Eurokinissi)

Damit Griechenland Reformen voranbringt, wird das Land seit Jahren von der EU-Kommission verstärkt überwacht. Die Sparmaßnahmen bringen im Land massive Proteste mich sich. Nun sprechen sich die Finanz- und Wirtschaftsminister der Euroländer dafür aus, Druck herauszunehmen.

Griechenland soll erstmals seit der Schuldenkrise nicht mehr verstärkt von der EU-Kommission überwacht werden. Die Finanz- und Wirtschaftsminister der Euroländer sprachen sich dafür aus, die bisherige Regelung auslaufen zu lassen, da Griechenland den Großteil der verlangten Reformen erfolgreich umgesetzt habe.

Das Land durchlief ab 2010 eine schwere Finanzkrise und in der Folge musste auf Druck seiner Gläubiger harte Sparmaßnahmen umsetzen. Seit 2018 steht Athen finanziell zunehmend auf eigenen Beinen. Nun ist die Freude darüber groß, dass die EU die Überwachung im August voraussichtlich nicht erneuern wird. Die EU-Kommission muss noch formell zustimmen, doch das gilt als sicher.

Sein Land sei damit nicht mehr "das schwarze Schaf Europas", kommentierte Regierungschef Kyriakos Mitsotakis die Ankündigung der Eurogruppe. Griechenland habe die Kapitalbeschränkungen überstanden und jüngst auch die letzten Kredite beim Internationalen Währungsfonds getilgt. "Damit schließt sich ein schmerzhafter Kreislauf, der vor zwölf Jahren begonnen hat."

Würdigung der "großen Opfer der griechischen Gesellschaft"

Finanzminister Christos Staikouras sprach ebenfalls von einem historischen Tag. "Die heutige Entscheidung der Eurogruppe würdigt die großen Opfer der griechischen Gesellschaft", sagte er in Brüssel.

In dieser Woche war bereits Deutschlands Finanzminister Christian Lindner in Griechenland gewesen und hatte das Land vor der anstehenden Entscheidung gelobt. "Die griechische Regierung hat große Anstrengungen unternommen", sagte der FDP-Chef in Athen. Wirtschaftliche Daten und auch die Zahlen zum Staatshaushalt seien stark. "Das findet unsere ausdrückliche Würdigung."

Quelle: ntv.de, mpe/dpa

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