Luftraum von Moldau verletzt Größter Raketenangriff auf Saporischschja seit Kriegsbeginn
10.02.2023, 10:16 Uhr
Bei russischen Raketenangriffen werden auch immer wieder zivile Ziele getroffen.
(Foto: picture alliance / AA)
Russland intensiviert seine Bodenangriffe im Donbass, aber auch Raketenschläge sind weiter an der Tagesordnung. In der Nacht und am frühen Morgen fliegen wieder zahlreiche Raketen und Drohnen in Richtung ukrainischer Infrastruktur. Einige können abgeschossen werden, es kommt dennoch zu Stromausfällen.
Russland hat nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe "massive" Raketen- und Drohnenangriffe auf den Nordosten und Süden der Ukraine gestartet. Ziel der Angriffe am Morgen waren demnach vor allem Städte und kritische Infrastruktur in den Regionen Charkiw und Saporischschja. Teile der gleichnamigen Städte waren erneut ohne Strom. Nach ukrainischen Angaben sollen zwei russische Raketen auch rumänisches und damit NATO-Gebiet überflogen haben.
Russland habe vom Schwarzen Meer aus insgesamt sechs Marschflugkörper des Typs Kalibr abgefeuert, von denen fünf von der ukrainischen Abwehr abgeschossen worden seien, erklärte die Luftwaffe. Von sieben Kampfdrohnen iranischer Bauart, die Russland vom Asowschen Meer aus eingesetzt habe, habe die ukrainische Luftabwehr ebenfalls fünf zerstören können. Zudem habe Russland bis zu 35 Luftabwehrraketen vom Typ S-300 auf Saporischschja im Süden und Charkiw im Nordosten abgefeuert.
Der ukrainische Armeechef Walery Saluschny erklärte, zwei der russischen Marschflugkörper hätten am Morgen Rumänien und Moldau überflogen, bevor sie in den ukrainischen Luftraum vorgedrungen seien. Rumänien wollte dies zunächst nicht bestätigen. Moldau hingegen gab bekannt, eine Rakete habe den eigenen Luftraum durchquert.
Charkiw ohne Strom
Laut dem Gouverneur von Charkiw, Oleg Sinegubow, lösten die Angriffe auf "kritische Infrastruktur" eine Reihe von Bränden aus, die jedoch rasch wieder gelöscht werden konnten. Niemand sei verletzt worden, doch in Teilen der zweitgrößten Stadt des Landes sei der Strom ausgefallen.
Der Sekretär des Stadtrats von Saporischschja, Anatolij Kurtew, berichtete von insgesamt 17 Angriffen auf seine Stadt, so viele wie noch nie seit Beginn der russischen Invasion vor bald einem Jahr.
Laut dem staatlichen Stromnetzbetreiber Ukrenergo wurden mehrere Hochspannungsanlagen in östlichen, westlichen und südlichen Regionen der Ukraine getroffen. Dies habe in einigen Gebieten zu Stromausfällen geführt. Ziel der russischen Angriffe waren demnach auch "Kraft- und Umspannwerke", die zu vorsorglichen Stromabschaltungen geführt hätten.
In den Tagen zuvor hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in London, Paris und bei der EU in Brüssel für weitere Waffenlieferungen für sein Land geworben, darunter auch Kampfjets und Raketen mit größerer Reichweite. Die Reaktionen auf dem EU-Gipfel fielen allerdings verhalten aus.
Quelle: ntv.de, als/dpa