Herbe Niederlage Giffey verliert ihr Direktmandat an die CDU
13.02.2023, 11:10 Uhr
In Rudow im Süden des Berliner Bezirks Neukölln hat Franziska Giffey die Mehrheit der Wähler nicht überzeugt.
(Foto: IMAGO/Stefan Zeitz)
Ob sie Regierende Bürgermeisterin bleiben kann, ist noch offen. Ihr Direktmandat fürs Abgeordnetenhaus verliert Franziska Giffey jedoch mit deutlichem Abstand an einen eher unbekannten CDU-Politiker.
Noch macht sich Berlins SPD-Spitzenkandidatin Franziska Giffey Hoffnung, Regierende Bürgermeisterin bleiben zu können. Ihr Direktmandat hat die Chefin der Berliner SPD bereits verloren: Ihr Wahlkreis Neukölln 6 am südlichen Stadtrand von Berlin hat CDU-Kandidat Olaf Schenk geholt.
Der Wahlkreis umfasst den Ortsteil Rudow, das südliche Blumenviertel und die südliche Gropiusstadt. Giffey holte hier bei der Wahl im September 2021 noch mehr als 40 Prozent. Jetzt sind es, nach Auszählung fast aller Stimmen, nur noch 29,4 Prozent.
Bei der Wahl zum Abgeordnetenhaus handelt es sich um eine Wiederholungswahl, die vom Berliner Verfassungsgerichtshof angeordnet wurde. Im Vergleich zur Wahl vor anderthalb Jahren haben sich die Verhältnisse in Rudow umgedreht: Schenk kam damals auf 27,8 Prozent. Jetzt erreicht er 45 Prozent und zieht ins Abgeordnetenhaus ein.
Jarasch kommt nur auf 10 Prozent
Giffeys Co-Parteichef Raed Saleh, der zugleich SPD-Fraktionschef im Abgeordnetenhaus ist, hat seinen Wahlkreis ebenfalls verloren. 2021 hatte er seinen Wahlkreis Spandau 2 noch mit 32,3 Prozent gewonnen. Jetzt holte er nur noch 25,9 Prozent.
Auch im Wahlkreis Spandau 2 hat sich das Verhältnis zur CDU umgedreht: CDU-Kandidat Ersin Nas erreichte vor anderthalb Jahren 21,1 Prozent. Jetzt kommt er auf 33,6 Prozent und zieht als Neuling ins Abgeordnetenhaus ein. In Spandau 2 kandidierte auch Grünen-Spitzenkandidatin Bettina Jarasch - sie kam dort auf 10,3 Prozent.
Trotz ihrer Niederlagen werden sowohl Giffey als auch Jarasch dem neu gewählten Abgeordnetenhaus angehören, da beide über die Listen ihrer Parteien abgesichert waren: Jarasch über die Landesliste der Grünen, Giffey über die Bezirksliste der Neuköllner SPD.
Quelle: ntv.de, hvo