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"Gut recherchierte Adressen" Huthi-Miliz droht deutschen Reedereien

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Die Huthi-Miliz hatte im März den Frachter "True Confidence" angegriffen.

Die Huthi-Miliz hatte im März den Frachter "True Confidence" angegriffen.

(Foto: U.S. Central Command/AP/dpa)

Die Huthi-Miliz sorgt im Roten Meer für eine angespannte Sicherheitslage. Immer wieder werden Handelsschiffe von den Kämpfern aus dem Jemen angegriffen. Als Reaktion auf den Gazakrieg drohen die Huthi seit Monaten deutschen Reedern mit Anschlägen auf ihre Schiffe.

Die Huthi-Kämpfer im Jemen haben in den vergangenen Monaten deutsche Reedereien in Mails bedroht. Die Drohungen richteten sich unter anderem gegen Schifffahrtsunternehmen, die israelische Häfen anliefen und in Meeren nahe Jemen unterwegs seien, teilte der Verband Deutscher Reeder (VDR) aus Hamburg mit. Auch der VDR habe solche Droh-Mails erhalten.

"Die Huthi-Rebellen verfügen offensichtlich über gut recherchierte E-Mail-Adressen, da die Drohungen auch an individualisierte Kontakte versendet wurden", sagte Irina Haesler, die der VDR-Geschäftsleitung angehört. Haesler sprach von gezielten Versuchen der Einschüchterung. Der Verband stehe im Austausch mit Sicherheitsbehörden. Wie viele Droh-Mails deutsche Reeder erhalten haben, geht aus der Mitteilung nicht hervor.

Die mit dem Iran verbündeten Huthi greifen seit dem Ausbruch des Gazakriegs Handelsschiffe an, die an der Küste Jemens vorbeifahren. Die Huthi wollen nach eigenen Angaben ein Ende des israelischen Militäreinsatzes erzwingen. Die meisten deutschen Reedereien umfahren wegen der Gefahr weiter das Rote Meer.

USA fliegen Angriffe auf Waffenlager

In der vergangenen Woche hatten die USA nach eigenen Angaben mehrere Angriffe auf Stellungen der Huthi-Miliz im Jemen geflogen. Dabei seien Waffenlager ins Visier genommen worden, erklärte das US-Verteidigungsministerium. Die dort gelagerten Waffen seien für Angriffe auf zivile und militärische Schiffe im Roten Meer und im Golf von Aden genutzt worden, sagte ein hochrangiger US-Militärvertreter.

Die USA und Großbritannien hatten in den vergangenen Monaten bereits wiederholt Ziele der Huthis angegriffen, um deren Fähigkeit zu Angriffen auf Schiffe einzudämmen. Das US-Militär hat seit Beginn seiner Luftangriffe im Januar Radarstationen, Militärstützpunkte sowie Drohnen- und Raketenabschussbasen ins Visier genommen. Zuletzt kam es in der Nacht auf den 10. November zu einem solchen Luftschlag.

Die Huthi-Miliz, die seit Jahren große Teile des Jemen kontrolliert, ist wie die libanesische Hisbollah Teil der vom Iran angeführten und gegen Israel gerichteten "Achse des Widerstands", der auch die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen angehört.

Quelle: ntv.de, ter/dpa

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