Teheran warnt vor Gegenschlag Iran sieht alle Ziele erreicht - keine Absicht für weitere Aktion
14.04.2024, 11:27 Uhr Artikel anhören
Irans Armeechef Bagheri droht auch den USA.
(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)
Mit mehr als 300 Drohnen und Raketen greift der Iran Israel an. Teheran spricht von einer Racheaktion für einen ihren Angaben nach israelischen Schlag gegen Führer der Revolutionsgarde. Das Regime erklärt, keine weiteren Aktionen zu planen - sofern Israel nicht militärisch antwortet.
Der Iran hat nach eigenen Angaben all seine Ziele durch den Angriff mit Drohnen und Raketen auf Israel erreicht. Armeechef Mohammed Bagheri sagte im iranischen Fernsehen: "Die Operation 'Ehrliches Versprechen' ist zwischen gestern Abend und heute Früh mit Erfolg ausgeführt worden und hat all ihre Ziele erreicht." Der Iran hatte in der Nacht mehr als 300 Drohnen und Raketen auf Israel abgefeuert, fast alle wurden nach israelischen Angaben abgefangen.
Laut dem iranischen Armeechef wurden keine zivilen Ziele oder Städte von den iranischen Geschossen ins Visier genommen. Es habe zwei Hauptziele gegeben: das Geheimdienstzentrum, das die Informationen für den Angriff auf das iranische Konsulatsgebäude im syrischen Damaskus geliefert habe, sowie der Militärstützpunkt Nevatim, von dem aus die F35-Kampfflugzeuge gestartet seien, die es bombardiert hätten. "Diese beiden Zentren sind beträchtlich beschädigt und außer Betrieb gesetzt worden."
Ein israelischer Armeesprecher sagte, der Luftwaffenstützpunkt im Süden des Landes sei "leicht" getroffen und intakt. Dazu veröffentlichte das Militär bei X ein Video, dass ein Kampfflugzeug vom Typ F-35 zeigen soll, dass nach einem Einsatz in der Nacht auf dem Stützpunkt lande.
"Nächster Einsatz wäre sicher gewichtiger"
Bagheri warnte Israel auch vor einem Gegenschlag: "Wir haben keinerlei Absicht, den Einsatz fortzuführen, aber wenn das zionistische Regime eine Aktion gegen die Islamische Republik Iran unternimmt - ob das auf unserem Boden ist oder gegen unsere Zentren in Syrien oder anderswo - dann wäre unser nächster Einsatz sicher gewichtiger als dieser hier", betonte er.
Der General sagte weiter, dass der Iran auch eine Botschaft an die USA übermittelt habe, dass deren Militärstützpunkte "nicht sicher" seien, falls die USA mit Israel bei einer künftigen Aktion kooperieren sollten. Die USA haben eine ganze Reihe von Militärstützpunkten in der Region.
Der Kommandeur der Revolutionsgarden, Hossein Salami, sagte im Staatsfernsehen, der Angriff auf Israel hätte auch größer ausfallen können. "Wir haben diesen Einsatz begrenzt auf die Einrichtungen, die das zionistische Regime genutzt hat, um unsere Botschaft (in Syrien) anzugreifen." Der Iran nutzt den Begriff "zionistisches Regime", um den Erzfeind Israel verächtlich zu machen.
Die radikal-islamische Hamas begrüßt den iranischen Angriff. "Wir in der Hamas betrachten den Militäreinsatz der Islamischen Republik Iran als natürliches Recht und als verdiente Antwort auf das Verbrechen im iranischen Konsulat in Damaskus und auf die Ermordung mehrerer Führer der Revolutionsgarden", erklärt Hamas mit Blick auf den Israel zugeschriebenen Angriff auf das Botschaftsgelände in Syrien am 1. April.
Bei dem Angriff auf das iranische Konsulatsgebäude in Damaskus waren Anfang April 16 Menschen getötet worden, darunter zwei Generäle der iranischen Revolutionsgarden. Die Führung in Teheran hatte Israel daraufhin mit Vergeltung gedroht.
Quelle: ntv.de, jwu/AFP/rts