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Suche nach Hamas-Kommandeuren Israels Armee erneut im Schifa-Krankenhaus im Einsatz

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Das Schifa-Krankenhaus ist das größte Krankenhaus im Gazastreifen. Die israelische Armee war im November erstmals auf das Gelände des Krankenhauses vorgedrungen.

Das Schifa-Krankenhaus ist das größte Krankenhaus im Gazastreifen. Die israelische Armee war im November erstmals auf das Gelände des Krankenhauses vorgedrungen.

(Foto: picture alliance / Anadolu)

Israels Armee startet einen weiteren Einsatz im Schifa-Krankenhaus. In der größten Klinik des Gazastreifens wird eine Kommandozentrale der Hamas vermutet. Derweil rückt die Hamas von ihren Maximalforderungen bei Verhandlungen über einen Waffenstillstand ab, Israel schickt wieder Vermittler nach Katar.

Die israelische Armee ist nach eigenen Angaben erneut im Bereich des Schifa-Krankenhauses in Gaza Stadt im Einsatz. Man führe derzeit einen "präzisen" Einsatz auf dem Gelände des größten Krankenhauses im Gazastreifen durch, teilte die Armee in der Nacht mit. Man wisse aufgrund geheimdienstlicher Informationen, dass sich die Hamas in dem Krankenhaus neu gruppiert habe und es dazu nutze, um Angriffe gegen Israel zu befehligen, sagte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari. Augenzeugen berichteten der Nachrichtenagentur AFP von Luftangriffen im Stadtbezirk al-Rimal, in dem sich das Krankenhaus befinde, rund um das Krankenhaus seien Panzer postiert.

Hagari sagte, die eigenen Truppen seien zuvor angewiesen worden, "vorsichtig" vorzugehen und Maßnahmen zu treffen, Schäden an Patienten, Zivilisten, medizinischem Personal und medizinischer Ausrüstung zu vermeiden. Patienten und das medizinische Personal könnten im Krankenhaus bleiben. Das israelische Militär war bereits Mitte November trotz massiver internationaler Kritik in das Schifa-Krankenhaus eingedrungen. Dort fand die Armee nach eigenen Angaben einen Tunnelkomplex der Hamas.

Israel schickt Delegation nach Doha

Unterdessen gibt es Anzeichen dafür, dass die ins Stocken geratenen Gespräche über eine vorläufige Waffenruhe vorankommen könnten. Israel wird erstmals seit Wochen wieder an den indirekten Verhandlungen teilnehmen. Das israelische Sicherheitskabinett habe die Abreise einer Delegation nach Katar genehmigt, berichtete die israelische Nachrichtenseite "Ynet". In Doha verhandeln die Vermittler Katar, Ägypten und die USA über eine vorläufige Waffenruhe und einen Austausch von israelischen Geiseln gegen palästinensische Häftlinge.

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Zuvor hatte die islamistische Hamas den Vermittlern einen neuen Vorschlag vorgelegt. Darin verlangt die Hamas nicht mehr, dass Israel den Einsatz im Gazastreifen beendet, bevor die ersten Geiseln gegen palästinensische Häftlinge in israelischen Gefängnissen ausgetauscht werden. Dem Vorschlag zufolge würden die Islamisten die Einstellung der Kampfhandlungen durch Israel erst zur Voraussetzung für eine zweite Phase der Geiselfreilassungen machen. Damit näherte sich die Hamas den Inhalten eines mehrstufigen Plans an, den die Vermittler vor mehreren Wochen vorgelegt hatten und den Israel akzeptiert hatte.

Weil sich die Hamas nun bewegt hat, ist Israel bereit, erstmals seit zwei Wochen wieder an den indirekt geführten Vermittlungsgesprächen in Katar teilzunehmen. Direkt verhandeln Israel und die Hamas nicht.

Quelle: ntv.de, ino/dpa

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