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Sicherheitsrat zu Iran-Angriff Israels UN-Botschafter betont Recht auf Vergeltung

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Hält wenig von den Zurückhaltungsaufrufen von UN-Generalsekretär Guterres: Israels Botschafter Erdan.

Hält wenig von den Zurückhaltungsaufrufen von UN-Generalsekretär Guterres: Israels Botschafter Erdan.

(Foto: picture alliance/dpa/FR171758 AP)

Nach dem iranischen Angriff beantragt Israel eine Sitzung des UN-Sicherheitsrates. UN-Generalsekretär Guterres verurteilt das Vorgehen beider Seiten und fordert ab sofort maximale Zurückhaltung. Israels UN-Botschafter macht deutlich, dass sein Land das Recht auf Vergeltung habe.

UN-Generalsekretär António Guterres hat bei einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates zur Lage im Nahen Osten eindringlich vor einer Eskalation des Konflikts zwischen Israel und dem Iran gewarnt. "Weder die Region noch die Welt können sich weiteren Krieg leisten", sagte Guterres. "Der Nahe Osten steht am Abgrund. Die Menschen in der Region sind mit der realen Gefahr eines verheerenden, umfassenden Konflikts konfrontiert." Es sei jetzt an der Zeit, den Konflikt "zu entschärfen und zu deeskalieren", mahnte Guterres, der von allen Seiten "maximale Zurückhaltung" forderte.

Der Iran hatte in der Nacht zum Sonntag erstmals in der Geschichte von seinem Staatsgebiet aus direkt Israel angegriffen. Teheran hatte die Drohnen- und Raketenangriffe als Vergeltung für einen Israel zugeschriebenen Angriff auf ein iranisches Konsulatsgebäude in Damaskus bezeichnet, bei dem am 1. April unter anderem zwei Generäle der iranischen Revolutionsgarden getötet worden waren. Nach israelischen Angaben wurden fast alle der 300 vom Iran abgefeuerten Drohnen und Raketen abgewehrt.

Guterres verurteilt auch Angriff in Damaskus

Die Sitzung des UN-Sicherheitsrates in New York hatte Israel beantragt. In seiner Rede verurteilte Guterres erneut die iranischen Angriffe auf Israel und auch den Angriff auf das iranische Konsulatsgebäude in Damaskus. "Es ist an der Zeit, vom Abgrund zurückzutreten", sagte Guterres. "Es ist wichtig, jede Aktion zu vermeiden, die zu größeren militärischen Auseinandersetzungen an mehreren Fronten im Nahen Osten führen könnte."

Der iranische UN-Botschafter Amir Saeid Iravani sagte, die Islamische Republik habe ihr Recht auf Selbstverteidigung ausgeübt: "Diese Aktionen waren notwendig und verhältnismäßig." Israels Vertreter Gilad Erdan hielt dagegen, der Iran habe "jede rote Linie überschritten" und sein Land habe nun wiederum das Recht, Vergeltung zu üben. "Wir sind kein Frosch im kochenden Wasser. Wir sind ein Land der Löwen. Nach so einer massiven und direkten Attacke auf Israel darf die ganze Welt - und Israel am allermeisten - nicht tatenlos bleiben. Wir werden unsere Zukunft verteidigen", sagte Erdan.

Auch andere Botschafter, darunter die Vertreter Frankreichs, Großbritanniens und der USA, verurteilten den iranischen Angriff. "Der Sicherheitsrat hat eine Verpflichtung, dieses Handeln des Irans nicht unbeantwortet zu lassen", sagte der stellvertretende US-Botschafter Robert Wood.

Quelle: ntv.de, mau/AFP/dpa

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