Auch Warnung an USA Iran will 72 Stunden vor Angriff darüber informiert haben
14.04.2024, 15:33 Uhr Artikel anhören
Fünf Tage vor dem Angriff: der iranische Außenminister Amirabdollahian beim syrischen Machthaber Assad.
(Foto: picture alliance/dpa/SANA)
In der Retroperspektive erscheint es wie ein Angriff, bei dem der Iran besonders bemüht war, den Rahmen seiner Attacke bereits vorher genau abzustecken. In den Tagen vorher wird öffentlich das Ziel genau kommuniziert. Auch sollen Verbündete explizit gewarnt worden sein.
Der Iran hat nach Worten seines Außenministers Verbündete in der Region im Vorfeld über einen Angriff auf Israel unterrichtet. "Natürlich haben wir unseren Freunden in den Ländern der Region 72 Stunden vor der Operation mitgeteilt, dass die Antwort des Irans in Form einer legitimen Verteidigung definitiv und sicher ist", sagte Hussein Amirabdollahian laut der iranischen Nachrichtenagentur Isna. Ob den Verbündeten damit auch der genaue Zeitpunkt mitgeteilt wurde, war nicht klar.
"Wir betrachten die Sicherheit unserer Nachbarn und der Region als die Sicherheit der Islamischen Republik Iran", fügte der Minister hinzu und sagte: "Wir haben davor gewarnt, dass wenn die Vereinigten Staaten den Luftraum oder Boden der entsprechenden Länder zur Verteidigung von Tel Aviv nutzen, amerikanische Militärstützpunkte in dem (jeweiligen) Land zum Ziel genommen werden."
Amirabdollahian trifft zahlreiche Amtskollegen
Amirabdollahian selbst hatte in den Tagen vor dem Angriff eine diplomatische Tour durch den Nahen Osten unternommen, auf der er auch öffentlich kräftig Drohungen gegenüber Israel ausgesprochen hatte. So hielt er sich am Montag, also eine Woche nach dem mutmaßlich israelischen Luftangriff auf das iranische Botschaftsgelände in Damaskus, in Syrien auf und verkündete "Israels Regime wird bestraft werden und eine nötige und kräftige Antwort erhalten".
Am Wochenende davor war Amirabdollahian zu Gast im Golfstaat Oman, wo er auch einen Vertreter der Huthi-Miliz sprach. Von dort hieß es dann aus iranischen Kreisen, das Land wolle bei der angekündigten Vergeltung für den Angriff auf seine Botschaft in Damaskus eine unkontrollierbare Eskalation des Konflikts mit Israel vermeiden. Dies habe Außenminister Hossein Amirabdollahian signalisiert.
Im Laufe der Woche sprachen dann vier Außenminister der Region, aus Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Katar und Irak innerhalb kurzer Zeit mit Amirabdollahian.
Quelle: ntv.de, mpe/dpa