Politik

Partei sucht Kanzlerkandidaten Jusos warnen vor Scholz' "Selbstkrönung"

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Olaf Scholz will es nochmal wissen.

Olaf Scholz will es nochmal wissen.

(Foto: dpa)

Kanzler Olaf Scholz hat den festen Willen, die SPD als Spitzenkandidat in die Neuwahlen im Februar zu führen. Der Juso-Chef warnt jedoch davor, die Kandidatenkrönung als Selbstläufer zu begreifen. Die Entscheidung liege bei der Partei - und solle ergebnisoffen vorbereitet werden.

Juso-Chef Philipp Türmer sieht die Frage der Kanzlerkandidatur in der SPD weiter offen. "Es gibt keine Selbstkrönung", sagte Türmer im Deutschlandfunk. "Man krönt sich nicht als Kanzler selbst zum Kandidaten, sondern das ist eine Entscheidung der Partei und ihrer Gremien." Diese müssten jetzt einen Vorschlag machen, der dann von der Partei bewertet werde.

In der SPD wächst die Kritik an Kanzler Olaf Scholz, der erklärtermaßen erneut Kanzlerkandidat werden will. Am Sonntag hatten sich erstmals zwei Bundestagsabgeordnete dafür ausgesprochen, statt mit Scholz mit dem deutlich populäreren Verteidigungsminister Boris Pistorius in den Wahlkampf zu ziehen.

Türmer wollte sich in der Frage "zum jetzigen Zeitpunkt" nicht öffentlich festlegen. Er habe noch Vertrauen in die Parteispitze, dass diese einen "vielversprechenden Vorschlag" machen werde, sagte der Vorsitzende der SPD-Jugendorganisation. Bis Präsidium oder Vorstand sich festgelegt hätten und ein Parteitag darüber entschieden habe, sei die Frage für ihn offen.

"Nicht die persönliche Entscheidung"

Türmer betonte, er sage seit Monaten, dass es keinen Automatismus in der Kandidatenfrage gebe. Mit Blick auf das Profil des Kanzlerkandidaten betonte er, die Jusos wollten einen Wahlkampf um Verteilungsgerechtigkeit führen. Gleichzeitig müsse der Kandidat eine hohe Glaubwürdigkeit mitbringen und bestmöglich zu den Inhalten passen.

"Wir müssen mit dem Kandidaten oder der Kandidatin in den Wahlkampf ziehen, mit dem wir die größten Chancen haben", sagte der Juso-Chef. Dies sei "nicht die persönliche Entscheidung" von Scholz oder auch Pistorius, sondern der Partei.

Quelle: ntv.de, ter/AFP

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