Politik

Deutsche stecken in Kabul fest KSK-Helikopter könnten bei Rettung helfen

In den kommenden Tagen könnten KSK-Soldaten per Hubschrauber Abhilfe schaffen.

In den kommenden Tagen könnten KSK-Soldaten per Hubschrauber Abhilfe schaffen.

(Foto: picture alliance/dpa)

Die Lage in Kabul ist und bleibt unübersichtlich. Wie viele Deutsche sich in der afghanischen Hauptstadt noch aufhalten und auf ihre Rettung warten, ist - zumindest öffentlich - nicht bekannt. Und auch wie sie sicher an den Flughafen gelangen können, ist Gegenstand gewagter Überlegungen.

Die Bundeswehr hat seit Wochenbeginn nach eigenen Angaben mehr als 1600 Menschen aus Afghanistan in Sicherheit gebracht. Neben afghanischen Ortskräften und anderen Schutzbedürftigen wurden auch Hunderte deutsche Staatsbürger ausgeflogen. Doch wie die Deutsche Presse-Agentur am Donnerstagabend unter Berufung auf das Auswärtige Amt berichtet, könnten sich noch immer mehrere Hundert Deutsche in dem von den Taliban kontrollierten Land aufhalten.

Auf der Krisenliste des Ministeriums habe sich inzwischen "eine mittlere dreistellige Zahl" Deutscher registriert. Ursprünglich waren es knapp 100. Viele haben sich wegen der dramatischen Lage in Afghanistan nach der Machtübernahme der Islamisten nachgemeldet. Die Zahlen änderten sich ständig. Nicht berücksichtigt sind die 40 Botschaftsmitarbeiter, die mit einer US-Maschine bereits in der Nacht zu Montag nach Katar ausgeflogen wurden.

Inwiefern es den verbliebenen Betroffenen möglich ist, durch die von den Taliban kontrollierten Straßen unbehelligt zum Flughafen zu gelangen und dort von den internationalen Streitkräften Einlass zu bekommen, ist fraglich. Um Abhilfe zu schaffen, denkt die Bundeswehr einem Medienbericht zufolge auch über den erweiterten Einsatz des Kommandos Spezialkräfte (KSK) nach. Laut "Spiegel" sollen KSK-Hubschrauber eingesetzt werden, um Schutzsuchende direkt im Stadtgebiet oder aus anderen von den Taliban eingenommenen Regionen abzuholen und sicher zum Flughafen zu bringen.

Noch im Laufe des Tages sollen dem Bericht zufolge zwei kleinere KSK-Helikopter von Deutschland aus nach Kabul gebracht werden. Die Hubschrauber passten demnach in den Laderaum eines A400M-Transportflugzeuges. Eigentlich setze das KSK die Hubschrauber zur Befreiung von Geiseln ein, da die Fluggeräte sehr beweglich seien und selbst in eng bebauten Städten eingesetzt werden könnten.

Mithilfe der wendigen Helikopter könnten die KSK-Soldaten in den kommenden Tagen kleinere Menschengruppen retten. Das berichtet der "Spiegel" unter Berufung auf Bundeswehrkreise. Bislang sind die deutschen Soldaten nur innerhalb des vom US-Militär abgesicherten Flughafens tätig.

Quelle: ntv.de, fzö/dpa

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