Als Info über den Krieg Kiesewetter verteidigt Drohnenangriffe auf Moskau
30.07.2023, 16:00 Uhr Artikel anhören
Arbeiter entfernen nach einem Drohnenangriff in Moskau die Trümmer in einem beschädigten Wolkenkratzer.
(Foto: AP)
Am Wochenende kommt es zu Angriffen auf Moskau. CDU-Politiker Kiesewetter gesteht dabei der Ukraine zu, auch militärische Ziele auf russischem Gebiet anzugreifen. Drohnenangriffe auf Moskau mit sehr geringen Auswirkungen seien nötig, um die russische Bevölkerung über den Krieg zu informieren.
Der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter hat mögliche Drohnenangriffe der Ukraine auf Russland verteidigt und sie zudem für nötig erklärt, um die russische Bevölkerung über den Angriffskrieg zu informieren. "Es muss der Ukraine zugestanden werden, auch militärische Ziele auf russischem Gebiet anzugreifen", sagte er dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).
"Das ist nicht nur völkerrechtlich zulässig, sondern dort geboten, wo diese Einrichtungen genutzt werden, die Ukraine und ihre Zivilbevölkerung zu bekämpfen", so der außenpolitische Obmann der Unionsbundestagsfraktion weiter. "Drohnenangriffe auf Moskau mit sehr geringen Auswirkungen sind auch deshalb nötig, weil sie die russische Bevölkerung trotz der Fehlinfos über den völkerrechtswidrigen Krieg Russlands gegen die Ukraine informieren."
Kiesewetter plädierte zudem dafür, dass Deutschland der Ukraine Marschflugkörper des Typs Taurus zur Verfügung stellt. Mit diesen ließen sich die russischen Truppen auf der Krim von den russischen Versorgungslinien abschneiden.
Auch der außenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Nils Schmidt, rechtfertigte Angriffe auf russisches Territorium. "Die Ukraine als angegriffener Staat darf im Rahmen ihres Selbstverteidigungsrechts gegen den Aggressor auch auf dessen Gebiet vorgehen", wird Nils vom RND zitiert. Allerdings gebe es eine Selbstbeschränkung von Kiew beim Einsatz von Waffen, die der Westen geliefert habe.
Moskauer Flughafen kurzzeitig geschlossen
Am Wochenende war es zu mehreren Drohnenangriffen auf Moskau gekommen. Eine der Drohnen wurde nach russischen Angaben am Stadtrand abgeschossen, zwei seien "durch elektronische Kampfführung ausgeschaltet" und in einen Bürokomplex eingeschlagen. Das Verteidigungsministerium sprach von einem "versuchten Terrorangriff". Es habe keine Verletzten gegeben. Der internationale Hauptstadtflughafen Wnukowo wurde der staatlichen Nachrichtenagentur TASS zufolge kurzzeitig geschlossen, sämtliche Flüge seien auf andere Flughäfen umgeleitet worden.
Das russische Verteidigungsministerium meldete am Sonntag zudem einen ukrainischen Angriff mit 25 Drohnen auf die von Russland völkerrechtswidrig annektierte Halbinsel Krim. 16 Drohnen seien durch die "Luftabwehr zerstört", die restlichen neun durch "elektronische Kampfführung neutralisiert" worden, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Es habe keine Opfer gegeben.
Seit fast anderthalb Jahren attackiert Russland großflächig ukrainische Städte und Dörfer. Dabei wurden auch durch Drohnen in den vergangenen Monaten zahlreiche Ukrainer getötet. Seit dem Auslaufen des Abkommens zur Ausfuhr ukrainischen Getreides Mitte Juli greift Russland besonders die Region Odessa verstärkt mit Drohnen und Raketen an.
Quelle: ntv.de, ghö/dpa