USA liefern GLSDB-Raketen Kiew: Russland wird nicht mit westlichen Waffen attackiert
05.02.2023, 19:18 Uhr
Ein deutscher Soldat feuert während einer Truppenübung aus einem Leopard-2-Panzer (Archivbild).
(Foto: AP)
Falls Moskau zum Jahrestag des russischen Einmarschs am 24. Februar in die Offensive ginge, seien noch nicht alle westlichen Waffen in der Ukraine angekommen, bemängelt Verteidigungsminister Resnikow. Bedenken über den Einsatz des neuen Kriegsgeräts will er zerstreuen.
Die Ukraine wird neue Waffen mit längerer Reichweite aus dem Westen nach eigenen Angaben nicht für Angriffe in Russland verwenden. "Wir sagen unseren Partnern immer, dass wir uns verpflichten, die Waffen ausländischer Partner nicht gegen das Staatsgebiet Russlands, sondern nur gegen ihre Einheiten in den zeitweise besetzten Gebieten der Ukraine zu verwenden", sagte der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow bei einer Pressekonferenz.
Die USA sagten der Ukraine weitere milliardenschwere Militärhilfen und dabei auch Präzisionsraketen mit deutlich größerer Reichweite als bislang zu. Das neue Rüstungspaket mit einem Wert von knapp 2,2 Milliarden Dollar (rund 2 Milliarden Euro) umfasst auch sogenannte GLSDB-Raketen (Ground Launched Small Diameter Bomb) mit einer Reichweite von 150 Kilometern, wie ein Pentagon-Sprecher sagte.
Das ist fast doppelt so viel wie die Reichweite von Raketen, über die die Ukraine bislang verfügt. Dies würde es Kiew ermöglichen, russische Ziele weit hinter den Frontverläufen anzugreifen.
Resnikow bekräftigte, dass Kiew eine mögliche russische Offensive in diesem Monat erwarte. Der 24. Februar markiert den ersten Jahrestag der Invasion Russlands in der Ukraine. "Nicht alle westlichen Waffen" würden bis zum Zeitpunkt einer möglichen russischen Offensive in der Ukraine ankommen, sagte Resnikow. Kiew habe aber die Ressourcen, um auf eine solche Aktion zu antworten, sagte er: "Wir sind bereit, zurückzuschlagen."
Der Verteidigungsminister sprach auch die Zurückhaltung der westlichen Verbündeten bei der Lieferung von Kampfjets an. "Ich bin sicher, dass wir diesen Krieg gewinnen, ich bin sicher, dass wir alle besetzten Gebiete befreien werden", sagte Resnikow. Aber ohne die Kampfflugzeuge "wird es uns mehr Leben kosten". Die Ukraine drängt seit geraumer Zeit ihre Unterstützer zur Lieferung von Kampfjets. Frankreich und die Niederlande haben das nicht ausgeschlossen. Doch die USA stehen dieser Forderung derzeit ebenso wie Deutschland ablehnend gegenüber.
Quelle: ntv.de, lve/AFP