Brief von Putin überreicht Kim und Schoigu sprechen über nationale Verteidigung
27.07.2023, 10:00 Uhr Artikel anhören
Gute Laune in Pjöngjang beim Treffen von Machthaber Kim Jong-un und Russlands Verteidigungsminister Schoigu
(Foto: picture alliance/dpa/KCNA/KNS)
70 Jahre nach dem Ende des Koreakriegs feiert der Norden und lädt unter anderem Vertreter Chinas und Russlands ein. Mit Verteidigungsminister Schoigu spricht Diktator Kim über die Sicherheit und Verteidigung. Zudem soll er neue Waffen präsentiert haben.
Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un hat anlässlich des 70. Jahrestages des Endes des Koreakriegs den russischen Verteidigungsminister Sergei Schoigu in Pjöngjang empfangen. Kim habe ein "freundliches Gespräch" mit Schoigu geführt, der ihm einen Brief von Präsident Wladimir Putin überreicht habe, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA. Es war das erste bekannte Treffen Kims mit einem ausländischen Gast seit dem Beginn der Covid-Pandemie.
Kim und Schoigu hätten sich "mit tiefer Emotion auf die Geschichte der tief verwurzelten Freundschaft zwischen der DPRK und Russland besonnen", berichtete die KCNA. Die beiden hätten über gemeinsame Interessen in den Bereichen der "nationalen Verteidigung und Sicherheit sowie des regionalen und internationalen Sicherheitsumfelds" gesprochen. Kim habe seinem Gast zudem "neue Waffentypen und Ausrüstung" gezeigt, hieß es in einer weiteren Meldung.
Kim und Schoigu sei es um den Schutz der Souveränität, der Entwicklung und der Interessen beider Länder vor den "selbstherrlichen und willkürlichen Praktiken der Imperialisten" gegangen, berichtete die KCNA weiter. Kim habe Schoigu gegenüber wiederholt seine Überzeugung zum Ausdruck gebracht, dass die russische Armee und das russische Volk große Erfolge im Kampf um den Aufbau eines mächtigen Landes erzielen würden, hieß es in dem Bericht. Während der Krieg in der Ukraine nicht direkt erwähnt wurde, sagte Nordkoreas Verteidigungsminister Kang Sun Nam, dass die Regierung in Pjöngjang Russlands "Kampf für Gerechtigkeit" und den Schutz seiner Souveränität voll und ganz unterstütze.
Vor den offiziellen Feierlichkeiten am Donnerstag traf Kim zudem eine chinesische Delegation unter Leitung des Politbüro-Mitglieds Li Hongzhong, der dem nordkoreanischen Machthaber laut KCNA einen Brief von Chinas Präsident Xi Jinping überreichte.
Russland und China gehören zu den wenigen Ländern, die freundschaftliche Beziehungen zu Pjöngjang haben. Die Besuche sind ein Zeichen dafür, dass Nordkorea seine Grenzen nach einer langen Schließung wegen der Corona-Pandemie seit dem Jahr 2020 wieder für hochrangige ausländische Besucher öffnen könnte.
Kriegsende ohne Friedensvertrag
Pjöngjang feiert am Donnerstag den 70. Jahrestag des Endes des Koreakriegs. Der 1950 begonnene Krieg war am 27. Juli 1953 mit einem Waffenstillstand, nicht aber mit einem Friedensvertrag zu Ende gegangen. Die beiden koreanischen Staaten befinden sich technisch gesehen weiterhin im Kriegszustand. Im Norden wird der Jahrestag als Tag des Siegs gefeiert.
Es wird erwartet, dass eine riesige Militärparade und andere Veranstaltungen anlässlich des Jahrestages abgehalten werden. Die in Seoul ansässige und auf Nordkorea spezialisierten Nachrichtenseite NK News berichtete, auf Satellitenbildern sei zu sehen, dass Soldaten und Zivilisten seit Monaten für die Parade übten.
Quelle: ntv.de, als/AFP