Panzer, Raketenwerfer, Gewehre Kreml: Gruppe Wagner übergibt Waffen an Behörden
12.07.2023, 19:03 Uhr Artikel anhören
Durch ihren Aufstand fällt die Gruppe Wagner in Moskau in Ungnade. Nun händigen die Söldner ihre Waffen dem russischen Verteidigungsministerium aus. Darunter sind auch Kampfpanzer, Artilleriegeschütze und Raketenwerfer.
Die Privatarmee Wagner des Söldnerchefs Jewgeni Prigoschin hat nach offiziellen Angaben massenhaft schwere Waffen, Militärgerät und Tausende Tonnen Munition ans russische Verteidigungsministerium übergeben. Darunter seien auch Panzer vom Typ T-90 und T-80, Mehrfachraketenwerfer vom Typ Grad und Uragan, Truppentransporter, Pantsir-Luftabwehrsysteme und Haubitzen, sagte Ministeriumssprecher Igor Konaschenkow in Moskau. Zudem habe Wagner 2500 Tonnen Munition verschiedenen Typs sowie 20.000 Schusswaffen abgegeben.
Die Militärführung veröffentlichte ein Video von den schweren Waffen und ihrer Verladung auf Transportfahrzeuge. Die ganze militärische Ausrüstung werde nun gewartet und dann "ihrer Bestimmung" zugeführt, sagte Konaschenkow. Prigoschin hatte nach dem Ende der Wagner-Rebellion die Übergabe der Waffen an die russischen Streitkräfte akzeptiert.
Die Wagner-Armee hatte in Russlands seit mehr als 16 Monaten laufendem Angriffskrieg gegen die Ukraine immer wieder Gebiete erobert, darunter die Stadt Bachmut. Im vergangenen Monat zettelte Prigoschin dann jedoch einen Aufstand gegen Moskau an, den er 200 Kilometer vor der Hauptstadt abbrach. Die Rebellion beendete Prigoschin, der unter anderem die südrussische Rostow am Don besetzt hatte, nach nicht einmal 24 Stunden am 24. Juni auf Vermittlung des belarussischen Machthabers Alexander Lukaschenko. Im Gegenzug bekam er mit seinen Leuten Straffreiheit zugesichert.
Wenige Tage später trafen sich Prigoschin und Dutzende seiner Wagner-Kommandeure mit Präsident Wladimir Putin. Zu den Ergebnissen machte Moskau keine Angaben. Während des Aufstands hatte Putin noch von "Verrat" gesprochen. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte nach dem Treffen, dass die Wagner-Armee weiter für Russland kämpfen wolle.
Quelle: ntv.de, jpe/dpa