Politik

Grund für Unions-Debakel Kretschmer gibt Ost-Beauftragtem Mitschuld

Kretschmer kritisierte Aussagen von Wanderwitz (l.), wonach Menschen in Ostdeutschlands "diktatursozialisiert" seien.

Kretschmer kritisierte Aussagen von Wanderwitz (l.), wonach Menschen in Ostdeutschlands "diktatursozialisiert" seien.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Union verliert bei dieser Bundestagswahl Millionen von Wählerstimmen. Sachsens Ministerpräsident macht dafür auch den Ost-Beauftragten der Bundesregierung verantwortlich. Menschen hätten sich von ihm angegriffen gefühlt, meint Kretschmer. Profitiert habe davon vor allem die AfD.

Sachsens CDU-Chef und Ministerpräsident Michael Kretschmer hat dem Beauftragten der Bundesregierung für die neuen Länder, Marco Wanderwitz, eine Mitschuld für das schlechte Abschneiden der Union bei der Bundestagswahl gegeben. Äußerungen von Wanderwitz, wonach Menschen in Ostdeutschland teilweise "diktatursozialisiert" seien, seien "sicher nicht hilfreich" gewesen, sagte Kretschmer der "Leipziger Volkszeitung". Insgesamt büßten CDU und CSU mehr als acht Millionen Stimmen ein.

Ein Wahlkampf habe viele Komponenten, sagte Kretschmer. "Aber es haben sich Menschen von Herrn Wanderwitz stigmatisiert und angegriffen gefühlt. Das war mit Sicherheit nicht so gemeint, aber das gehört zu dieser Geschichte des Wahlkampfs mit dazu."

Es sei schade, dass Sachsen so viele Möglichkeiten durch eine Wahl der AfD-Direktkandidaten vergeben habe. "Es wurden Volksvertreter gewählt, von denen nur erwartet wird, dass sie populistisch agieren", sagte der CDU-Landeschef. Wanderwitz selbst hat sein CDU-Direktmandat an einen AfD-Kandidaten verloren. Auch bei den Zweitstimmen wurde die CDU nur zweitstärkste Kraft hinter der AfD.

"Die Menschen wollten deutschlandweit nicht CDU wählen", bilanzierte Kretschmer. In Sachsen wirke sich das noch einmal stärker aus. Hier sei die AfD an ihre Grenzen gekommen, "die Zustimmung für sie ist nicht gestiegen". Aber die Stimmen, welche die CDU sonst bekomme, hätten sich auf andere Parteien verteilt. Deswegen liege die AfD nun fast überall in Sachsen vorn.

Quelle: ntv.de, chf/AFP

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