Litauen fordert Sanktionen Lukaschenko: Belarussische Armee nicht beteiligt
24.02.2022, 11:28 Uhr
Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko: "Unsere Truppen nehmen an dieser Operation in keiner Weise teil".
(Foto: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP)
Der belarussische Machthaber Lukaschenko gibt an, dass die Armee seines Landes nicht an den Kampfhandlungen beteiligt sei. Russische Truppen greifen die Ukraine allerdings auch von Belarus aus an. Aus diesem Grund fordert Litauen neue Sanktionen gegen das Land.
Nach Angaben des belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko ist die Armee seines Landes nicht an dem russischen Einmarsch in die Ukraine beteiligt. "Unsere Truppen nehmen an dieser Operation in keiner Weise teil", sagte Lukaschenko bei einem Treffen mit den Befehlshabern seiner Armee, wie ihn die staatliche Nachrichtenagentur Belta zitierte. Lukaschenko schlägt stattdessen ein Treffen russischer und ukrainischer Vertreter in Minsk vor, wie die Nachrichtenagentur RIA meldet.
Das Medienprojekt Nexta, das einen russischsprachigen Telegram-Kanal zu Belarus in Warschau betreibt, berichtet derweil, dass Raketen auch aus Belarus abgefeuert worden seien. Auf einem Video auf Twitter ist eine abgefeuerte Rakete zu sehen. Es heißt, diese könnte aus der Region Mogliev abgefeuert worden seien. Die gleichnamige Stadt ist die drittgrößte in Belarus. Sie liegt rund 300 Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt.
Der russische Staatschef Wladimir Putin hatte in der Nacht zum Donnerstag in einer Fernsehansprache eine "Militäroperation" in der Ukraine befohlen. Nach Angaben aus Minsk telefonierten Putin und Lukaschenko am frühen Donnerstagmorgen. Wenig später waren in mehreren ukrainischen Städten, darunter auch in der Hauptstadt Kiew sowie den Hafenstädten Mariupol und Odessa, Explosionen zu hören. Seither rücken russische Streitkräfte von mehreren Seiten in die Ukraine ein, unter anderem von Belarus aus. Diese Angaben lassen sich nicht unabhängig bestätigen.
Litauen fordert Sanktionen gegen Belarus
Litauen, das eine Grenze mit Belarus hat, fordert dagegen neue Sanktionen gegen das Nachbarland, weil russische Truppen die Ukraine auch von dort angegriffen haben. Litauens Präsident Gitanas Nauseda will zudem den Ausnahmezustand für sein Land ausrufen. Das Parlament werde über den entsprechenden Antrag entscheiden, erklärt Nauseda.
In Belarus fanden in den vergangenen zwei Wochen gemeinsame "Militärübungen" Russlands mit belarussischen Streitkräften statt, die den Westen einen Angriff auf die Ukraine befürchten ließen. Am Sonntag verkündete Minsk, dass die Übungen vor dem Hintergrund der "Eskalation" des Konflikts in der Ostukraine verlängert würden. Nach Einschätzung der USA hatte Russland für das seit dem 10. Februar andauernde Manöver rund 30.000 Soldaten nach Belarus verlegt.
Quelle: ntv.de, als/rts/AFP/dpa