Politik

Dramatische Szenen im Kapitol McCarthy scheitert erneut - an nur einer Stimme

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Der Wahlmarathon im Repräsentantenhaus ist eine Blamage historischen Ausmaßes für die oppositionellen Republikaner.

(Foto: REUTERS)

Das US-Repräsentantenhaus hat auch nach dem 14. Wahlgang keinen Sprecher. Diesmal trennt Republikaner McCarthy nur eine einzige Stimme vom Vorsitz. Zuvor spielen sich auf dem Parkett der Abgeordnetenkammer chaotische Szenen ab. Beinahe kommt es zu Handgreiflichkeiten zwischen den zwei republikanischen Lagern.

In einem dramatischen Showdown im US-Repräsentantenhaus ist der Republikaner Kevin McCarthy bei der Wahl zum Vorsitzenden der Parlamentskammer erneut durchgefallen. Im 14. Wahlgang der chaotischen Abstimmungsserie fehlte McCarthy in der Nacht nur noch eine einzige Stimme für den Sieg. Doch seine erbittertsten Gegner ließen ihn trotz verzweifelter Verhandlungsversuche in letzter Minute im Plenarsaal auflaufen.

Zwischenzeitlich kam es zwischen den beiden Lagern der Unterstützer und Gegner von McCarthy zu einem erhitzten Austausch und nahezu zu Handgreiflichkeiten, wie auf Live-Videoaufnahmen zu sehen war. Danach beantragte einer der Vertrauten McCarthys zunächst, die Sitzung erneut zu unterbrechen, diesmal bis Montag. Doch im letzten Moment dieser Abstimmung, als eigentlich schon eine Mehrheit für eine Vertagung stand, änderten die Republikaner in großer Zahl ihre Meinung - und ihr Stimmverhalten, um eine Unterbrechung der Sitzung doch abzuwenden. Solange eine Abstimmung noch läuft, ist es möglich, das eigene Stimmverhalten zu ändern.

Kurz zuvor hatte McCarthy im Plenarsaal noch einmal kurz mit einem seiner härtesten Gegner, dem Abgeordneten Matt Gaetz, gesprochen, der sich im 14. Wahlgang enthalten und damit McCarthys erneute Schlappe besiegelt hatte. Beobachter werteten die Wende als Zeichen, dass McCarthy nun die nötigen Stimmen zusammen haben könnte. Die Kongresskammer begann daraufhin einen weiteren Wahlgang. Republikaner skandierten: "Noch ein Mal."

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Der Wahlmarathon im Repräsentantenhaus ist eine Blamage historischen Ausmaßes für die oppositionellen Republikaner, die seit den Zwischenwahlen im November die Mehrheit in der Kongresskammer stellen. Das letzte Mal, dass ein Wahlverfahren länger dauerte als das aktuelle, reicht in die Zeit vor dem Amerikanischen Bürgerkrieg zurück: 1856 einigten sich die Abgeordneten erst nach zwei Monaten und 133 Abstimmungen.

Ohne Vorsitzenden können die Abgeordneten nicht vereidigt werden, Ausschüsse bilden und mit Gesetzesvorhaben beginnen. Die Wahl wird so lange wiederholt, bis ein Kandidat die einfache Mehrheit im Repräsentantenhaus erreicht.

Quelle: ntv.de, hny/dpa/AFP

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